Hauptkommissar Martin Schwaner sitzt im Zeugenzimmer des neuen Bürgerzentrums, das nachträglich zum Gerichtsgebäude umfunktioniert wurde. Er ist absichtlich früh erschienen, um sich auf seine Vernehmung emotional vorzubereiten. Seine Aussagen sind von zentraler Bedeutung. Der Prozess gegen Dr. Clement, von der Presse "Dr. Satan" getauft, wird weltweit beobachtet. Die ihm und seinen Helfern zur Last gelegten Taten sprengen jegliche Vorstellungskraft und erschüttern die Bundesrepublik bis ins Mark. Auch Schwaner fällt es nicht leicht, sich seinen Erinnerungen zu stellen, die sein Leben völlig aus der Bahn geworfen haben. Nur widerstrebend taucht er in die Ereignisse ein, setzt sie Stück für Stück, wie ein Puzzle, zusammen. Es entsteht das Bild einer menschenverachtenden Welt, voller Abgründe und kaltherzigem Egoismus. Was noch vor kurzem unvorstellbar war, ist Wirklichkeit geworden.
Jakob Stein etabliert sich mit seinem fünften Roman endgültig zwischen den Genres Krimi und Literatur. Aus ungewöhnlicher Perspektive beschreibt er in einem Wechselspiel aus Gegenwart und Vergangenheit eine vorstellbare Katastrophe. Es ist ein Spiegelbild der Geschichte, auf das aktuelle politische Klima projiziert.