Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit analysiert Kirsten Boies "Bestimmt wird alles gut" aus dem Jahr 2016 hinsichtlich der Zielgruppeneignung. Wie sind das Handlungssystem, also die handelnden Institutionen, und das Symbolsystem, also der Textkorpus, an den kindlichen Leser angepasst? Wer ist die anvisierte Leserschaft und ist der Roman für diese geeignet? Wie wird die komplexe und konfliktbeladene Fluchtproblematik dem kindlichen Rezipienten greifbar gemacht und mit welchem Ziel? Unter welcher Prämisse und mit welchem Zweck kann das Buch gegebenenfalls im schulischen Kontext genutzt werden? Es wird gezeigt, dass es sich bei "Bestimmt wird alles gut" um einen modernen, problemorientierten Kinderroman handelt, welcher sich vorwiegend an deutschsprachige Grundschüler aus Bildungshaushalten sowie an arabischsprachige, deutschlernende Flüchtlingskinder aus Syrien richtet. Sein Ziel ist, interkulturelle Begegnung und Fremdverstehen zu fördern. Im schulischen Kontext bietet der Roman Möglichkeiten zur Lese-, Sprach- und Empathieförderung im literarischen Deutschunterricht.Bis heute hat das Thema Flucht wenig Einzug ins Bilderbuch und die Kinder- und Jugendliteratur im Allgemeinen gefunden, um Kinder vor den Grausamkeiten der Welt zu schützen. Seit die Flüchtlingsströme nach Deutschland in den letzten Jahren stark zugenommen haben und eine Konfrontation mit dem Thema Flucht somit im Privaten, der Schule und den Medien längst Teil der Lebensrealität von Kindern geworden ist, scheint es nicht zeitgemäß, es weiterhin zu ignorieren. Stattdessen muss gefragt werden, wie Flucht angemessen für einen kindlichen Leser aufbereitet werden kann, um ihm einen Rahmen zu geben, das Thema zu verarbeiten und zu verstehen. "Bestimmt wird alles gut" behandelt die Flucht der Familie der zehnjährigen Rahaf und ihres neunjährigen Bruders Hassan vonSyrien nach Deutschland aufgrund von kriegsbedingten Veränderungen im Alltag. Widerwillig fliegen die Kinder im Flugzeug mit ihren Eltern und Geschwistern nach Ägypten und von dort auf einem überfüllten Flüchtlingsboot nach Italien. Erschöpft und mit nur wenig Geld fahren sie im Zug nach Deutschland und werden dort in einem Erstaufnahmelager untergebracht, bevor sie schließlich in eine eigene Wohnung ziehen, die sich als Container herausstellt. Es endet damit, dass Rahaf hoffnungsvoll in die Zukunft blickt, da ihre anfänglichen, sprachbedingten Schwierigkeiten nachlassen, sie Anschluss findet und dem Unterricht folgen kann.
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