Anhand von Einzelschicksalen erfahren wir von der weitgehenden Vernichtung des ehemals lebendigen jüdischen Lebens in Osteuropa durch den Holocaust und den darauffolgenden Kommunismus. Fünf polnische Jüdinnen und Juden überstehen - in einigen Fällen auf abenteuerliche Weise - die Verfolgung und die Lager der deutschen Nationalsozialisten und einer von ihnen den sowjetischen Gulag in Workuta. Wegen der antisemitischen Politik im Nachkriegspolen verlassen die meisten von ihnen ihre Heimat und beginnen in Schweden ein neues Leben. In ihren Erzählungen reflektieren die Betroffenen selbst die Ereignisse, die mit historischen Fakten und einfühlsamen Stimmungsbildern hinterlegt werden. So erfolgt eine differenzierte Einschätzung von Situationen und geschichtlichen Entwicklungen, die ihrer besonderen Vielschichtigkeit gerecht wird. Damit unterscheidet sich das Buch wohltuend von manchen oft zeitbedingt und politisch gefärbten Interpretationen und Einordnungen der Ereignisse. Das Buch verdeutlicht, wie das Böse und das Gute im Menschen immer wieder gerade in Extremsituationen hervorbrechen. Eine besondere Zeitnähe gewinnt das Buch ebenfalls dadurch, dass es zum Nachdenken anregt, wie Menschen und Regierungen bis heute mit Schuld und Mitschuld und mit politisch bedingten Migrationen umgehen.
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