Fast 30 Jahre ist es her, daß Karsten Leiser mit seinen Eltern als kleiner Junge aus der DDR in den Westen geflüchtet ist. Noch immer quälen ihn die Erinnerungen an jenen Tag, an das Fortgehen am Morgen, das Warten am Bahnsteig, die Ankunft in einer fremden Welt. Und noch heute wird er unruhig, wenn dieser Tag sich jährt. Inzwischen ist er Journalist und in der ganzen Welt unterwegs. Ihm scheinen seine Reisen nur allein dem Zweck zu dienen, "diese eine Reise über die Grenze durch unendliche Wiederholung auszulöschen". Als er eines Tages seinen kleinen schäbigen Koffer, der ihn seit damals begleitet, ins Meer wirft, wird er diesen ebensowenig los wie die Unruhe, die ihn treibt.