Mehr als 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Jede Flucht hat ihren Grund. Fluchtursachen, nicht Flüchtlinge müssen bekämpft werden. Wofür sind wir mit unserem Wirtschaftssystem und unserem Lebensstil verantwortlich? Und wozu verpflichtet uns diese Verantwortung? Diesen Fragen geht das Buch nach und macht Vorschläge zur Bekämpfung des Hungers, der Klimakrise und der sozialen Ungerechtigkeit. Zugleich werden die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik und die Zustände bei der Abschiebepraxis, an den EU-Außengrenzen und bei der Seenotrettung kritisiert. Hier wird ein humaner Flüchtlingsschutz verlangt - und sehr konkret vorgeschlagen. 23 profilierte Autorinnen und Autoren stecken das weite Feld der Flucht ab. Sie sind scharf in der Analyse, treffen klare Aussagen und machen konkrete Ansagen. Dabei ziehen sie auch Rückschlüsse aus dem Ukrainekrieg. Das Buch ist ein politisches Plädoyer: Es gibt Orientierung für die Politik, für die Zivilgesellschaft, für engagierte Menschen, für all jene, die einen Impuls brauchen, um zu tun, was zu tun ist.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Philipp Krohn findet in diesem Sammelband fruchtbare Gedankenanstöße zur Debatte über Migration. Die Herausgeber, der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer, die frühere BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt und der Theologe Ralf-Uwe Beck, versammeln " gut zu lesende" Texte von 23 verschiedenen Autoren aus Politik, Philosophie und Recht, so Krohn. Stark ist der Band vor allem, wenn er rechtliche Probleme und "Engpässe" anspricht, findet der Kritiker. Sehr relevante Themen werden aufgegriffen, beispielsweise in Victoria Rietigs Text über "dreckige Drittstaatendeals" oder Ulrich Malys Plädoyer für ein Selbstverständnis Deutschlands als Einwanderungsland. Ein paar Punkte kommen aber zu kurz, merkt der Kritiker an, zum Beispiel eine Analyse der Auswirkungen auf die Sozialsysteme der aufnehmenden Länder.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch rüttelt auf und ist vor allem das, was auf dem Einband steht: Ein Pladoyer für ein humane Politik.«