Das Asyl- und Aufenthaltsrecht steckt enge Grenzen für die Lebensführung von Geflüchteten -- es begrenzt ihre Teilhabemöglichkeiten in nahezu jedem Bereich. Die vorliegende Untersuchung knüpft an diesen Umstand an und nimmt in den Blick, wie die Geflüchteten ihre eigene Situation wahrnehmen und welches Bewusstsein sie über die Gründe ihrer sozialen Lage entwickeln. Deutlich wurde vor allem: Die Vorstellungen, welche die Geflüchteten über sich selbst hatten, die Annahmen darüber, was sie als Personen ausmachte, wurden im Moment des "Flüchtling-Werdens" fundamental erschüttert. Ihr rechtlicher Status wurde damit nicht nur zu einer praktischen Hürde der Lebensführung, sondern auch zu einem tiefgreifenden Angriff auf die eigene Identität, dessen Verlaufsformen ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Studie sind. In der Schlussbetrachtung geraten zudem sozialarbeitswissenschaftliche Theoriedebatten in den Fokus kritischer Reflexionen.