Der philosophischen Hermeneutik und der Diskurstheorie sind nicht nur wesentliche Fragestellungen und Probleme gemeinsam, sondern sie zeugen von einer spannungsreichen Beziehung, die das philosophische Panorama der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Deren Rezeption seitens der Rechtsphilosophie lässt Fragen offen, denen nachzugehen das Ziel dieser Untersuchung war. Ausgehend von einer Rekonstruktion beider Ansätze, deren Verhältnis zueinander und der Auseinandersetzung mit weiteren philosophischen Strömungen (wie unter anderen Derridas Dekonstruktion und Lyotards postmodernen Lehre) wird hier versucht, die Bedeutung von Wahrheit und Richtigkeit für das Recht zu erforschen. Den rechtstheoretischen Hintergrund bilden die Wahrheitsfindung im Rechtsverfahren, die Möglichkeit einer (einzig) richtigen Entscheidung und das Verhältnis von Recht, Gerechtigkeit und Gewalt.