Zwanzig Jahre ist Joachim Fest als Herausgeber für das Feuilleton der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» verantwortlich gewesen. In dieser Eigenschaft hat er «das Kulturleben des Landes in hohem Maße geprägt« (Marcel Reich-Ranicki). Immer wieder hat er nicht nur durch engagierte Interventionen bei kulturellen Streitfragen - etwa zu Rainer Werner Fassbinders Theaterstück «Die Stadt, der Müll und der Tod» - von sich reden gemacht, sondern auch durch kenntnisreiche Beiträge zu Schriftstellern, Malern und Architekten. Dabei interessierte er sich besonders für das Verhältnis eines Künstlers zu seiner Zeit, zur Politik und überlieferten Formensprache seiner Gattung; aber auch dafür, wie sich die moderne Gesellschaft insgesamt zur kulturellen Überlieferung stellt. Dass Fests ebenso scharfsinnige wie nuancierte Antworten auf diese Fragen von bleibendem Wert sind, zeigen die hier versammelten Texte.
«Es ist schwer, vom ungeheuer weiten Bildungshorizont des glänzenden Stilisten unbeeindruckt zu bleiben.»
dpa
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
«Es ist schwer, vom ungeheuer weiten Bildungshorizont des glänzenden Stilisten unbeeindruckt zu bleiben.»
dpa
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
An Joachim Fests Essays zu Literatur und Kunst, die jetzt in einem Band versammelt sind, fällt Alexander Kissler neben dem zu erwartenden "Pessimismus", der "Kulturkritik" oder dem "Determinismus" auch die "Sympathie des Konservativen für das Halbseidene" auf, für Hochstapler und Hasardeure. Das findet Kissler an Fests Interesse am Werk Friedrich Sieburgs, Thomas Manns und Ernst Jüngers ablesbar, wodurch ihm einmal mehr bewusst wurde, welch zentrale Bedeutung Schein und Ironie für einen "modernen Konservatismus" spielen. Wenn der Rezensent auch nicht alle Ansichten, die Fest in seinen Essays vertritt, teilt, wie beispielsweise dessen rigorose Verurteilung der Nachkriegsarchitektur, findet er sie dennoch insgesamt durchaus "bedenkenswert".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH