Wohnungslosigkeit ist eine existenzielle Notlage und mit Armut und sozialer Ausschließung verknüpft. Für Menschen ohne Zugang zu Wohnraum sind wesentliche Routinen alltäglicher, sozialer und räumlicher Praktiken prekär geworden. In dem Band geht es darum, wie wohnungslose Frauen ihren Alltag organisieren und wie sie sich soziale Räume aneignen, um Privatheit, Subjektivität und soziale Teilhabe herzustellen.
Wohnungslosigkeit ist eine existenzielle Notlage und mit Armut und sozialer Ausschließung verknüpft. Für Menschen ohne Zugang zu Wohnraum sind wesentliche Routinen alltäglicher, sozialer und räumlicher Praktiken prekär geworden. In dem Band geht es darum, wie wohnungslose Frauen ihren Alltag organisieren und wie sie sich soziale Räume aneignen, um Privatheit, Subjektivität und soziale Teilhabe herzustellen.
Dr. Silvia Schwarz, M.A. Soziale Arbeit, Lehrkraft für besondere Aufgaben am Fachbereich Sozialwesen, Hochschule Fulda
Inhaltsangabe
1 Einleitung
2 Sozialpolitik des Wohnens und die Regulierung von Wohnungslosigkeit 2.1 Sozialräumliche Perspektiven auf Wohnen und Wohnungslosigkeit 2.1.1 Entwicklungslinien des sozialen Wohnungsbaus 2.1.2 (Kein) Recht auf Wohnraum und die Pflicht zu wohnen 2.1.3 Zur gesellschaftlichen Konstruktion des Wohnens 2.2 Umherschweifen verboten - zur Regulierung von Wohnungslosigkeit im historischen Kontext 2.2.1 Die Disziplinierung zur Lohnarbeit und das Einsperren der Umherziehenden 2.2.2 Die (unfreiwillige) Wanderschaft zur Lohnarbeit 2.2.3 Vom Prinzip "Arbeit statt Almosen" zur "Vernichtung durch Arbeit" 2.2.4 Entwicklungen der Wohnungslosenhilfe im Nachkriegsdeutschland 2.3 Adressat*innen und Strukturen der Wohnungslosenhilfe 2.3.1 Definitionen von Wohnungslosigkeit 2.3.2 Wohnungsnotfallstatistik und die Problematik des Zählens 2.3.3 Rechtliche und organisatorische Aspekte von Hilfen im Bereich Wohnen 2.3.4 Angebote der Wohnungslosenhilfe 2.3.5 Frauen als Zielgruppe der Wohnungslosenhilfe 2.3.6 Forschungsbefunde zur Lebenslage von Frauen bei einer Wohnungsnotfallproblematik 2.4 Zur gesellschaftlichen Verhandlung von Wohnungslosigkeit - ein Zwischenfazit zum Forschungsfeld
3 Theoriebezüge der empirischen Untersuchung: Geschlecht, Raum und Aneignung 3.1 Geschlecht als Handlung und Struktur 3.1.1 Die soziale Konstruktion von Geschlecht 3.1.2 Diskurstheoretische Zugänge und die (De)Konstruktion von Geschlecht 3.1.3 Maihofers Konzept von "Geschlecht als Existenzweise" 3.1.4 Geschlechterverhältnisse und soziale Ungleichheit 3.1.5 Zusammendenken von Subjekt und Struktur 3.2 Raum als Handlung und Struktur 3.2.1 Die Produktion des Raumes im Anschluss an Lefèbvre 3.2.2 Ko-Produktion von Raum und Geschlecht 3.2.3 Der Raum des Privaten - feministische Perspektiven 3.3 Aneignung 3.3.1 Aneignung und Verwirklichung menschlicher Sinnlichkeit im Anschluss an Karl Marx 3.3.2 Aneignung und psychische Entwicklung im Anschluss an A.N.Leontjew 3.3.3 Rezeption und Weiterentwicklung des Aneignungskonzeptes 3.3.4 Annäherungen an die Konzeptualisierung raumbezogener Aneignung 3.4 Zwischenfazit: Raumaneignung und Geschlechterdimensionen
4 Methodisches Vorgehen 4.1 Forschungsfrage und Forschungsperspektive 4.2 Anlage der Studie 4.2.1 Zugang zum Feld und Sample der Untersuchung 4.2.2 Methodik der Datengewinnung und Interviewführung 4.3 Datenauswertung und Darstellung der empirischen Ergebnisse
5 Fallvignetten: Biografische Erfahrungen räumlicher Aneignung 5.1 Frau Lanz: "Ich war richtig gefestigt in meinem Leben" 5.1.1 Interviewsituation und Arbeitsbündnis 5.1.2 Soziale Räume und Alltagsroutinen zwischen Erwerbs- und Sorgearbeit 5.1.3 Beziehungsdimensionen 5.1.4 Zum Prozess der Entstehung von Wohnungslosigkeit 5.1.5 Zusammenfassung 5.2 Frau Nowak: "Da ist was auf der Strecke geblieben" 5.2.1 Interviewsituation und Arbeitsbündnis 5.2.2 Migrationserfahrungen und der Verlust vertrauter sozialer Räume 5.2.3 Beziehungsdimensionen 5.2.4 Zusammenfassung 5.3 Zarah: "Du musst Dich da anpassen" 5.3.1 Interviewsituation und Arbeitsbündnis 5.3.2 Ausschluss aus dem sozialen Raum der Familie 5.3.3 Erfahrungen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe 5.3.4 Auf der Suche nach familiären Beziehungen und Orten zum Bleiben 5.3.5 Zusammenfassung 5.4 Aneignungskonflikte zwischen einem Mangel an Fürsorge und verwehrter Autonomie
6 Raumaneignung in Wohnungsnotfallsituationen 6.1 Aneignung und Produktion von flüchtigen Räumen des Privaten 6.1.1 Prekarität von Privatheit im Kontext unzumutbarer Wohnverhältnisse 6.1.2 Persönliches (auf)bewahren, ordnen und gestalten 6.1.3 Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit steuern 6.2
2 Sozialpolitik des Wohnens und die Regulierung von Wohnungslosigkeit 2.1 Sozialräumliche Perspektiven auf Wohnen und Wohnungslosigkeit 2.1.1 Entwicklungslinien des sozialen Wohnungsbaus 2.1.2 (Kein) Recht auf Wohnraum und die Pflicht zu wohnen 2.1.3 Zur gesellschaftlichen Konstruktion des Wohnens 2.2 Umherschweifen verboten - zur Regulierung von Wohnungslosigkeit im historischen Kontext 2.2.1 Die Disziplinierung zur Lohnarbeit und das Einsperren der Umherziehenden 2.2.2 Die (unfreiwillige) Wanderschaft zur Lohnarbeit 2.2.3 Vom Prinzip "Arbeit statt Almosen" zur "Vernichtung durch Arbeit" 2.2.4 Entwicklungen der Wohnungslosenhilfe im Nachkriegsdeutschland 2.3 Adressat*innen und Strukturen der Wohnungslosenhilfe 2.3.1 Definitionen von Wohnungslosigkeit 2.3.2 Wohnungsnotfallstatistik und die Problematik des Zählens 2.3.3 Rechtliche und organisatorische Aspekte von Hilfen im Bereich Wohnen 2.3.4 Angebote der Wohnungslosenhilfe 2.3.5 Frauen als Zielgruppe der Wohnungslosenhilfe 2.3.6 Forschungsbefunde zur Lebenslage von Frauen bei einer Wohnungsnotfallproblematik 2.4 Zur gesellschaftlichen Verhandlung von Wohnungslosigkeit - ein Zwischenfazit zum Forschungsfeld
3 Theoriebezüge der empirischen Untersuchung: Geschlecht, Raum und Aneignung 3.1 Geschlecht als Handlung und Struktur 3.1.1 Die soziale Konstruktion von Geschlecht 3.1.2 Diskurstheoretische Zugänge und die (De)Konstruktion von Geschlecht 3.1.3 Maihofers Konzept von "Geschlecht als Existenzweise" 3.1.4 Geschlechterverhältnisse und soziale Ungleichheit 3.1.5 Zusammendenken von Subjekt und Struktur 3.2 Raum als Handlung und Struktur 3.2.1 Die Produktion des Raumes im Anschluss an Lefèbvre 3.2.2 Ko-Produktion von Raum und Geschlecht 3.2.3 Der Raum des Privaten - feministische Perspektiven 3.3 Aneignung 3.3.1 Aneignung und Verwirklichung menschlicher Sinnlichkeit im Anschluss an Karl Marx 3.3.2 Aneignung und psychische Entwicklung im Anschluss an A.N.Leontjew 3.3.3 Rezeption und Weiterentwicklung des Aneignungskonzeptes 3.3.4 Annäherungen an die Konzeptualisierung raumbezogener Aneignung 3.4 Zwischenfazit: Raumaneignung und Geschlechterdimensionen
4 Methodisches Vorgehen 4.1 Forschungsfrage und Forschungsperspektive 4.2 Anlage der Studie 4.2.1 Zugang zum Feld und Sample der Untersuchung 4.2.2 Methodik der Datengewinnung und Interviewführung 4.3 Datenauswertung und Darstellung der empirischen Ergebnisse
5 Fallvignetten: Biografische Erfahrungen räumlicher Aneignung 5.1 Frau Lanz: "Ich war richtig gefestigt in meinem Leben" 5.1.1 Interviewsituation und Arbeitsbündnis 5.1.2 Soziale Räume und Alltagsroutinen zwischen Erwerbs- und Sorgearbeit 5.1.3 Beziehungsdimensionen 5.1.4 Zum Prozess der Entstehung von Wohnungslosigkeit 5.1.5 Zusammenfassung 5.2 Frau Nowak: "Da ist was auf der Strecke geblieben" 5.2.1 Interviewsituation und Arbeitsbündnis 5.2.2 Migrationserfahrungen und der Verlust vertrauter sozialer Räume 5.2.3 Beziehungsdimensionen 5.2.4 Zusammenfassung 5.3 Zarah: "Du musst Dich da anpassen" 5.3.1 Interviewsituation und Arbeitsbündnis 5.3.2 Ausschluss aus dem sozialen Raum der Familie 5.3.3 Erfahrungen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe 5.3.4 Auf der Suche nach familiären Beziehungen und Orten zum Bleiben 5.3.5 Zusammenfassung 5.4 Aneignungskonflikte zwischen einem Mangel an Fürsorge und verwehrter Autonomie
6 Raumaneignung in Wohnungsnotfallsituationen 6.1 Aneignung und Produktion von flüchtigen Räumen des Privaten 6.1.1 Prekarität von Privatheit im Kontext unzumutbarer Wohnverhältnisse 6.1.2 Persönliches (auf)bewahren, ordnen und gestalten 6.1.3 Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit steuern 6.2
Rezensionen
Durch das Buch thematisiert die Autorin ein sehr wichtiges und gleichzeitig gesellschaftlich eher unterbelichtetes Thema.(...) Damit ist das Buch sowohl für interessierte Lesende als auch für eine vor allem lebensweltorientierte Soziale Arbeit eine Bereicherung und regt für weitere Forschungsarbeiten an, da es neue Fragen aufwirft. Es ist ein Buch, das im Grunde im Zusammenhang der darin enthaltenden Thematik längst überfällig wurde. socialnet.de, 11.04.2022 Im Sinne einer kritischen Alltags- und Lebensweltforschung befasst sich diese Dissertation mit der Frage nach den geschlechtlichen Konnotationen raumbezogener Aneignungsformen von Frauen in Situationen der Wohnungslosigkeit. In den Blick genommen werden sowohl biografische Erfahrungen und lebensgeschichtliche Sozialraume als auch Handlungstechniken und räumliche Positionierungen im Kontext der Wohnungsnotfallsituation. ... Mit Blick auf das Handlungsfeld der Wohnungslosenhilfe werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassend erörtert. Im Fokus stehen hierbei insbesondere Konflikte im Spannungsfeld von Autonomie und Abhängigkeit sowie die geschlechtlichen Dimensionen der Aneignungspraktiken. Soziale Arbeit, 3-2023
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