In jüngster Zeit wird in den Medien und in der Öffentlichkeit von Flüchtlingen gesprochen, als seien sie eine Belastung für die Aufnahmegemeinschaften, und die Staats- und Regierungschefs sprechen von einer "Lastenteilung" zwischen der internationalen Gemeinschaft und den Flüchtlingen. Doch sind Flüchtlinge wirklich eine Belastung für die Aufnahmegemeinschaften? Mehr als 100 000 bhutanische Flüchtlinge, die aus Bhutan geflohen sind und fast 20 Jahre lang in Flüchtlingslagern im Osten Nepals gelebt haben, wurden in Drittländer wie die USA, Kanada und Australien umgesiedelt. Das UNHCR und die IOM, zwei führende internationale Flüchtlingsorganisationen, haben bekannt gegeben, dass der Fall der bhutanischen Flüchtlinge das erfolgreichste Neuansiedlungsprogramm der Welt ist. Warum haben diese Länder bhutanische Flüchtlinge aufgenommen, wenn es wahr wäre, dass "Flüchtlinge eine Last sind"? Dieses Buch stellt den Mythos, dass Flüchtlinge eine Last sind, anhand der Ergebnisse von Feldforschungen in Flüchtlingslagern in Nepal und in Südaustralien in Frage und zeigt am Beispiel bhutanischer Flüchtlinge in Südaustralien das Potenzial von Flüchtlingen auf, zu einem Gewinn für das Aufnahmeland und die Gemeinschaft zu werden.