In der vergleichenden Regierungslehre wird die "föderale Demokratie" nicht als eigenständiger Typus betrachtet. Daher blieb auch das Verhältnis von Föderalismus und Demokratie weitgehend ungeklärt. Dieses Buch bestimmt dieses Verhältnis als ein Spannungsfeld. Demokratische Legitimität setzt die Autonomie der Regierenden voraus, im Föderalismus erfordern Aufgabenverflechtungen koordiniertes Regieren. Im Vergleich verschiedener Formen föderaler Demokratie analysiert der Autor die Ursachen und Folgen dieser Spannungen. Er zeigt, welche institutionellen Bedingungen sich selbst verstärkende Dynamiken auslösen und welche es Akteuren ermöglichen, ihre Strategien anzupassen und zu lernen, mit Spannungen umzugehen. Ausgehend von seinem Begriff von föderaler Demokratie kritisiert er ein technokratisches Interdependenzmanagement und populistischen Ideen einer "Entflechtung" und plädiert für demokratieverträgliche Formen der Koordination im Föderalismus.