In den späten neunziger Jahren avanciert das Leitkonzept Integration zu einer mächtigen migrationspolitischen Idee. Seither markiert die paradigmatische Formel 'Fördern und Fordern' die Bedeutungshoheit und den Kurs der Integrationspolitik. Mit der Nobilitierung der neuen idée directrice findet die Schweiz jenseits des bipolaren Links- und Rechtsschemas zu einer neuen konsensfähigen Mitte. Diese Neukonzeption auf der Achse Fördern und Fordern löst jedoch nur vordergründig die bisherigen Migrationsregime der Ausgrenzung, Integrationsverhinderung und Assimilationsforderung ab. Vielmehr konturiert der magische Leitsatz 'Fördern und Fordern' ein diffuses, weit in den Alltag reichendes Aktionsfeld der aktuellen Ausländerpolitik. Dieser Sammelband bietet eine vielschichtige Analyse, die drei Zentralperspektiven berücksichtigt: Erstens die politischhistorischen Entwicklungslinien, die zur gegenwärtigen Gestaltung der Ausländerpolitik führten, zweitens alternative theoretische Lesearten des Prinzips 'Fördern und Fordern' und drittens schliesslich die damit zusammenhängenden lebensweltlichen Spannungsfelder. Die Beiträge stammen von Hans-Rudolf Wicker, Georg Kreis, Simone Prodolliet, Lucie von Büren und Judith Wyttenbach, Inés Mateos, Roberto Lopez, Esteban Piñeiro und Jane Haller, Alicia Gamboa, Zeynep Yerdelen, Isabelle Bopp, Eva Tov und Thomas Huonker.
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