Die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland rückt erneut die Herausforderungen hinsichtlich der sprachlichen Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund im regulären Deutschunterricht in die Diskussion. In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen, welche methodisch-didaktischen Konsequenzen sich daraus für den integrativen Deutschunterricht ergeben, insbesondere für die Erweiterung des Wortschatzes, die Förderung von Lesekompetenz und die Entwicklung eines Leseselbstkonzepts. Ein hermeneutischer Ansatz, die Didaktiken für Deutsch als Erstsprache, als Fremdsprache und als Zweitsprache sowie die empirischen Untersuchungen IGLU und PISA bilden den Hintergrund für den Versuch, diese Frage zu beantworten. Es zeigt sich zunächst, dass der Erwerb der Lesekompetenz von weiteren Faktoren beeinflusst wird: Lesesozialisation, Lesestrategien und Lesemotivation. Zu den Schlussfolgerungen für den integrativen Deutschunterricht gehört als didaktische Maßnahme eine innere Differenzierung.