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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Technische Universität Darmstadt (Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Erzähltheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichten lassen sich grundsätzlich unterschiedlich erzählen und ebenso unterschiedlich analysieren. Zu den im vergangenen Jahrhundert entwickelten Literaturtheorien zählt die Erzähltheorie. Einer der führenden Narratologen, Gérard Genette, entwickelte ein Modell, in dem er literarische Texte in Ordnung, Dauer, Frequenz, Modus und Stimme unterteilte. Eine Untergruppe…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Technische Universität Darmstadt (Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Erzähltheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichten lassen sich grundsätzlich unterschiedlich erzählen und ebenso unterschiedlich analysieren. Zu den im vergangenen Jahrhundert entwickelten Literaturtheorien zählt die Erzähltheorie. Einer der führenden Narratologen, Gérard Genette, entwickelte ein Modell, in dem er literarische Texte in Ordnung, Dauer, Frequenz, Modus und Stimme unterteilte. Eine Untergruppe des Modus ist die Fokalisierung. Dieser Begriff beschreibt, aus wessen Sicht erzählt wird ("wer sieht ?). Genette unterscheidet zwischen "Nullfokalisierung (focalisation zéro)", "interne Fokalisierung (focalisation interne)" und "externe Fokalisierung (focalisation externe)". Die interne Fokalisierung unterteilt er in "fest" (hier wird durchgehend aus dem Blickwinkel ein und der selben Personen erzählt), in "variabel" (die fokale Figur wechselt) und in "multipel" (ein bestimmtes Ereignis wird von verschiedenen Personen beschrieben). Selten wird in einer Erzählung der Fokalisierungstyp durchgängig beibehalten, oft wechseln sich die verschiedenen Formen untereinander ab . In Kafkas "Das Urteil" findet sich sowohl die Nullfokalisierung, als auch die interne und die externe Fokalisierung. Den beiden agierenden Personen (Vater und Sohn) ist gleichbleibend ein bestimmter Typus zugeordnet. Inwieweit sich dies auf die Rezeption auswirkt und ob eventuell eine Verbindung zu einem der damaligen gesellschaftlichen Parallel-Diskurse herzustellen ist, möchte ich versuchen in diesem Essay zu klären.Dazu beschreibe ich zuerst kurz die vorhandenen Fokalisierungstypen, danach gebe ich Beispiele aus der Vater-Sohn-Darstellung. In der Schlussbetrachtung versuche ich die Frage nach der Wirkung der angewandten Fokalisierungstypen auf den Rezipienten zu beantworten und eventuelle Verbindungen zu dem gesellschaftlichen Décadence-Diskurs der Jahrhundertwende aufzuzeigen.
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