Bilder von Folterungen und von gemarterten Körpern kennen wir seit der Antike, doch in den vergangenen Jahren häufen sich Bilder und Narrationen in Literatur und Film. Diese zunehmende mediale Präsenz steht im Gegensatz zu den Ergebnissen der medizinischen und psychologischen Forschung über die körperlichen, psychischen, sozialen und insbesondere kognitiven Auswirkungen von Folter auf die Opfer: Gedächtnisleistungen und Erinnerungsfähigkeit werden nachhaltig gestört. Traumatisierte können erst allmählich eine verbale Erzählung aus ihren sensorisch-affektiven Erinnerungen konstruieren. Woher genau kommen also die Darstellungen des nicht Darstellbaren? Wie verhalten wir uns gegenüber diesen Narrationen? In welcher Beziehung stehen psychische zu medialen Repräsentationen? Welches Verhältnis besteht zwischen Bild, Szene und Narration der Folterrealität und der medialen fiktiven Verarbeitung?