Theodor Fontane, berühmt und geliebt für «Effi Briest» und «Irrungen und Wirrungen», war einer der modernsten Autoren seiner Zeit und diese Biographie beleuchtet den großen Schriftsteller immer in Bezug auf die rasanten Entwicklungen des 19. Jahrhunderts: des Zeitalters der Moderne. Fontane schrieb Balladen und Gedichte über amerikanische Dampfschiffe und Eisenbahnunfälle in Schottland, als Journalist und Romanautor war er ein unermüdlicher Stoffesammler, er experimentierte mit Genres und Formaten ebenso unternehmungslustig, wie er es als Apotheker mit den Arzneimischungen getan hatte, «bis die Mischung stimmte».
Der Germanist Iwan-Michelangelo D'Aprile löst Fontane in diesem Buch aus seinem Nahbereich Preußen und Brandenburg, und sucht ihn inmitten der beschleunigten, zunehmend elektrifizierten und globalisierten Welt auf, in der er lebte. Wir begegnen Fontane bei der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnlinien, begleiten ihn als frühen Pauschaltouristen auf hohe See, erleben ihn 1848 als Barrikadenkämpfer und als Wahlmann für das erste frei gewählte Parlament der deutschen Geschichte. Wir folgen ihm als Korrespondenten nach London, lernen ihn als Beobachter der neuen foto- und telegrafiegestützten Kriegsreportage sowie als Kolonialismuskritiker kennen und erleben, wie er im fortgeschrittenen Alter energisch im Kulturbetrieb der Hauptstadt des neuen Kaiserreichs Berlin mitmischt, den modernen Berliner Gesellschaftsroman begründet und zum Förderer und Idol einer neuen Generation junger Avantgardisten wird. D'Apriles lebendige und kenntnisreiche Darstellung des Lebens von Theodor Fontane weitet sich zum Epochenporträt. So entsteht ein vielschichtiges und spannungsreiches Bild, das zur Neulektüre eines literarischen Klassikers einlädt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Der Germanist Iwan-Michelangelo D'Aprile löst Fontane in diesem Buch aus seinem Nahbereich Preußen und Brandenburg, und sucht ihn inmitten der beschleunigten, zunehmend elektrifizierten und globalisierten Welt auf, in der er lebte. Wir begegnen Fontane bei der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnlinien, begleiten ihn als frühen Pauschaltouristen auf hohe See, erleben ihn 1848 als Barrikadenkämpfer und als Wahlmann für das erste frei gewählte Parlament der deutschen Geschichte. Wir folgen ihm als Korrespondenten nach London, lernen ihn als Beobachter der neuen foto- und telegrafiegestützten Kriegsreportage sowie als Kolonialismuskritiker kennen und erleben, wie er im fortgeschrittenen Alter energisch im Kulturbetrieb der Hauptstadt des neuen Kaiserreichs Berlin mitmischt, den modernen Berliner Gesellschaftsroman begründet und zum Förderer und Idol einer neuen Generation junger Avantgardisten wird. D'Apriles lebendige und kenntnisreiche Darstellung des Lebens von Theodor Fontane weitet sich zum Epochenporträt. So entsteht ein vielschichtiges und spannungsreiches Bild, das zur Neulektüre eines literarischen Klassikers einlädt.
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Die interessanteste Biographie im Jahr seines 200. Geburtstags. Jens Bisky Süddeutsche Zeitung 20190104
Unter der Vielzahl von Neuerscheinungen die anlässlich von Theodor Fontanes 200. Geburtstag publiziert werden, scheint Rezensent Tilman Krause nur der Großessay des Literaturwissenschaftlers Iwan-Michelangelo D'Aprile lesenswert. Vergnügt liest der Kritiker das seiner Meinung nach "frische" und "originelle" Werk, das zwar Fontanes Leben abschreitet, aber keineswegs nur als Biografie verstanden werden sollte. Vielmehr staunt Krause, wie der Autor die Lebenswirklichkeiten der Epoche durchmisst, dabei auch Journalismus und Literatur jener Zeit beleuchtet und ihm Fontane mit all seinen Brüchen dennoch menschlich nahe bringt. Und wie D'Aprile Fontanes Apothekerausbildung mit dessen Romanschaffen kurzschließt, ringt dem Kritiker ebenfalls größte Anerkennung ab. Ein paar Flüchtigkeitsfehler verzeiht er da gern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Unter der Vielzahl von Neuerscheinungen die anlässlich von Theodor Fontanes 200. Geburtstag publiziert werden, scheint Rezensent Tilman Krause nur der Großessay des Literaturwissenschaftlers Iwan-Michelangelo D'Aprile lesenswert. Vergnügt liest der Kritiker das seiner Meinung nach "frische" und "originelle" Werk, das zwar Fontanes Leben abschreitet, aber keineswegs nur als Biografie verstanden werden sollte. Vielmehr staunt Krause, wie der Autor die Lebenswirklichkeiten der Epoche durchmisst, dabei auch Journalismus und Literatur jener Zeit beleuchtet und ihm Fontane mit all seinen Brüchen dennoch menschlich nahe bringt. Und wie D'Aprile Fontanes Apothekerausbildung mit dessen Romanschaffen kurzschließt, ringt dem Kritiker ebenfalls größte Anerkennung ab. Ein paar Flüchtigkeitsfehler verzeiht er da gern.
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