"Ein Alter stirbt, zwei Junge heiraten sich", sobeschreibt der bereits achzigjährige Theodor Fontaneden Inhalt seines letzten Romans der Stechlin. Indem autobiographisch zu lesenden Roman nimmtFontane seinen bevorstehenden Tod literarisch vorwegund versucht diesen und sein Leben in einen größerenZusammenhang zu stellen. Daher liest sich derStechlin wie ein Testament, in dem Fontane dem Leserseine Einsichten von "Gott und Welt" vererbt. Dertestamentarische Charakter will aber vor allem inseinem christlichen Bezug verstanden werden. Nebenaller Kritik am Christentum stellt Fontane dem Leserwahre Vertreter des Christentums vor und lässt siemit Vertretern der Kunst sprechen. Daraus entsteht amEnde eine Aufgabe für den Leser. Das Buch beschäftigtsich mit dem Verhältnis des Autors zu seinen Figurenund der religiös-poetologischen Spannung imStechlin. Es richtet sich an Fontaneinterpreten, dieihn wieder neu entdecken wollen.