Der um 353 n. Chr. in Aquitanien geborene Paulinus entstammte einer der führenden Aristokratenfamilien des Römischen Reiches. Nach einem aufsehenerregenden Entschluß zu einem asketischen Leben veräußerte er seine zahlreichen Besitztümer und zog sich im Jahre 395 nach Nola in Kampanien zurück. Hier, am Wallfahrtsheiligtum des hl. Felix, gründete er eine kleine monastische Kommunität. Der spätere Bischof von Nola starb 431 an einer Lungenkrankheit und hinterließ zahlreiche Prosabriefe an bedeutende Zeitgenossen sowie Gedichte unterschiedlicher Gattungen. Als angesehener Literat und Asket stand Paulinus - er verdankte dem Rhetor Ausonius seine sprachliche und Bischof Ambrosius seine theologische Schulung - in engem Kontakt mit den herausragenden Persönlichkeiten der jungen Kirche: Hieronymus, Sulpicius Nicetas von Ramesiana, Victricius von Rouen, Pammachius u. a. Kein geringerer als Augustinus riet einem seiner Schüler, -nach Kampanien zu ziehen und von Paulinus zu lernen-. Die Werke des Paulinus sind eine unschätzbare Quelle für die frühere Geschichte und Theologie des westlichen Mönchtums, für die Entstehung des christlichen Bildungsideals, für Literaturgeschichte, Prosopographie und Archäologie.