Wichtige wissenschaftsgeschichtliche Brücke bis in die Neuzeit
Das 2-bändige Werk „Einführung in die geistlichen und weltlichen Wissenschaften“ („Institutiones“) von Cassiodor (ca. 485–580 nach Chr.) ist in vielfacher Hinsicht bemerkenswert – nicht nur für die christliche Theologie, sondern auch
für die Erwachsenenbildung und die Altertumswissenschaften. Gekonnt verbindet der römische…mehrWichtige wissenschaftsgeschichtliche Brücke bis in die Neuzeit
Das 2-bändige Werk „Einführung in die geistlichen und weltlichen Wissenschaften“ („Institutiones“) von Cassiodor (ca. 485–580 nach Chr.) ist in vielfacher Hinsicht bemerkenswert – nicht nur für die christliche Theologie, sondern auch für die Erwachsenenbildung und die Altertumswissenschaften. Gekonnt verbindet der römische Staatsmann, Theologe und Schriftsteller in diesem Lehrwerk christliche und weltliche Lehrinhalte zu einer didaktischen Einheit, ohne den grundsätzlichen Primat der Evangeliumsbotschaft aus den Augen zu verlieren.
Für seine Zeit keineswegs selbstverständlich war Cassiodors grundsätzliche Anerkennung und heuristische Nutzung der weltlichen Wissenschaften, an deren Kanonisierung als „sieben freie Künste“ (Grammatik, Rhetorik, Logik bzw. Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie) er maßgeblichen Anteil hat. Insofern Cassiodor mit seinen „Institutiones“ wissenschaftsgeschichtlich eine Brücke zum Mittelalter und bis in die Neuzeit schlägt, kann ihre Bedeutung kaum überschätzt werden.
Übersetzt und eingeleitet von Wolfgang Bürsgens, bietet das vorliegende 2-bändige Werk (hier Band 2) eine neue kritische Textedition mit ausführlicher Einleitung, lateinischem Grundtext, deutscher Übersetzung und kommentierenden Anmerkungen.
Über die Reihe: Seit dem Jahre 1990 dokumentiert die HERDER-Buchreihe „Fontes Christiani“ christliche Quellentexte aus Altertum und Mittelalter; seitdem haben sich die „Fontes“ als wichtige zweisprachige theologische Quellenausgabe im deutschen Sprachraum etabliert. Jeder Band enthält den wissenschaftlich zuverlässigen Urtext, dem jeweils auf der Doppelseite eine von Experten erarbeitete Übersetzung gegenübersteht.