Von Ezra Pound stark beeinflusst, setzte Louis Dudek in seiner »poetry of commonplace« alltägliche Beobachtungen in poetische Sprache um - selten meditativ, oft assoziativ, fast immer didaktisch. Der erste Teil des vorliegenden Buches versammelt rund vierzig der insgesamt fünfhundert Gedichte, die Dudek selbst in seinen Anthologien als die wichtigsten seines Lebens bezeichnet hat - es sind dies Auszüge aus den Langgedichten und Journalen tatsächlicher bzw. fiktiver Reisen: In »Europe« (1954) kehrt Dudek zurück zu den Wurzeln des Abendlandes; in »Atlantis« (1967) geht es um die ewige Sinnfrage…mehr
Von Ezra Pound stark beeinflusst, setzte Louis Dudek in seiner »poetry of commonplace« alltägliche Beobachtungen in poetische Sprache um - selten meditativ, oft assoziativ, fast immer didaktisch. Der erste Teil des vorliegenden Buches versammelt rund vierzig der insgesamt fünfhundert Gedichte, die Dudek selbst in seinen Anthologien als die wichtigsten seines Lebens bezeichnet hat - es sind dies Auszüge aus den Langgedichten und Journalen tatsächlicher bzw. fiktiver Reisen: In »Europe« (1954) kehrt Dudek zurück zu den Wurzeln des Abendlandes; in »Atlantis« (1967) geht es um die ewige Sinnfrage des Lebens. Ein zweiter Teil des Bandes zeigt Dudek als kritischen Beobachter seiner eigenen Zunft. Den Schluss bilden Beispiele seiner lebenslangen, sehr intensiven, oft sarkastischen Auseinandersetzung mit dem Tod. Mit dieser Ausgabe wird Dudeks Werk zum ersten Mal dem deutschen Publikum in einer repräsentativen Auswahl vorgelegt. Die Übersetzer: Christian Filips (geb. 1981), Lyriker, Rimbaud-Preis 2001. Joachim Sartorius (geb. 1946), Lyriker, Übersetzer und Publizist, Paul-Scheerbart-Preis 1998. Der Herausgeber: Bernhard Beutler (geb. 1936), Publizist, einer der ersten Kanadisten.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Louis Dudek (1918-2001), Dichter, Hochschullehrer, Essayist und Literaturkritiker, gilt als wegweisender Begründer der Moderne in Kanada. In der zweiten Generation polnischer Einwanderer im frankophonen Teil Montreals geboren, wurde er zweisprachig erzogen: Polnisch und Englisch. Daneben erlernte er Französisch die offizielle Sprache Quebecs, sowie Latein, Altgriechisch, Russisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch. Er übersetzte Heinrich Heine und Adalbert Stifter, promovierte in Englischer Literatur und Komparatistik an der New Yorker Columbia University und lehrte von 1951 bis 1982 an der McGill University in Montreal Europäische Literatur und Literaturgeschichte. Nach seiner Emeritierung erschienen: »Zembla's Rocks« (1986), »Infinite Worlds« (1988), »Europe« (1954/1991), »The Caged Tiger« (1997), »The Poetry of Louis Dudek - Definitive Edition« (1998) und »The Surface of Time« (2000), die zu seinem Hauptwerk zählen.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nico Bleutge preist den Elfenbein-Verlag, dass er mit seiner zweisprachigen Gedichtsammlung des 2001 gestorbenen Louis Dudek auch hierzulande endlich diesen bedeutenden kanadischen Dichter einer größeren Leserschaft zugänglich macht. Der Rezensent zeichnet die poetische Entwicklung des Lyrikers nach, die sich von einer anfänglichen Konzentration auf konkrete Bilder hin zu tieferen Sinnzusammenhängen entwickelt habe. Die späten Gedichte entfalten dann sogar manchmal einen allzu schweren, moralisierenden Unterton, kritisiert der Rezensent vorsichtig. Ihm gefällt aber vor allem, dass Dudek, selbst dort, wo er seinen Texten mehr Tiefe verleiht, einer "Sprache der Straße" verpflichtet bleibt. Die kommt allerdings in den Übersetzungen von Christian Filips und Joachim Sartorius mitunter durch syntaktisch allzu "preziöse" Konstruktionen zu kurz, bedauert Bleutge.