The stunning, never-before-told story of the quixotic attempt to recreate small-town America in the heart of the Amazon, "Fordlandia" depicts a desperate quest to salvage the bygone America that the Ford factory system did much to dispatch.
1927 kauft Henry Ford, Gründer des Ford- Konzerns und reichster Mann der Welt, ein riesiges Areal im Amazonasgebiet Brasiliens. Dort wollte er in Massenproduktion Gummi herstellen - und Ordnung, Effizienz, Produktivität in die Wildnis bringen, den Dschungel zähmen, den Fluss zügeln. Vor allem aber wollte er hier 'sein' Amerika errichten, mit hübschen Häusern, geraden Straßen und maßvollem Puritanismus. 1945 war 'Fordlandia' eine teure Ruine, in die Henry Ford selbst nie einen Fuß gesetzt hatte.
Nominiert für den National Book Award 2009
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
1927 kauft Henry Ford, Gründer des Ford- Konzerns und reichster Mann der Welt, ein riesiges Areal im Amazonasgebiet Brasiliens. Dort wollte er in Massenproduktion Gummi herstellen - und Ordnung, Effizienz, Produktivität in die Wildnis bringen, den Dschungel zähmen, den Fluss zügeln. Vor allem aber wollte er hier 'sein' Amerika errichten, mit hübschen Häusern, geraden Straßen und maßvollem Puritanismus. 1945 war 'Fordlandia' eine teure Ruine, in die Henry Ford selbst nie einen Fuß gesetzt hatte.
Nominiert für den National Book Award 2009
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.01.2010Ein Dompteur der Wildnis und der Zivilisation
Henry Fords größtes Fiasko: Greg Grandin erzählt von „Fordlandia”, dem amerikanischen Traum einer Arbeiterstadt im Amazonas-Dschungel
Wenn es ums Geschäft ging, war Henry Ford stets unbelehrbar. So viel weiß man nach der Lektüre von Greg Grandins neuem Buch „Fordlandia”. Der Farmersohn aus Michigan hasste Interessenverbände und hielt auch nicht viel von Gewerkschaften. Sein Eigensinn war ihm immer der beste Partner gewesen. Im Alleingang hatte er um 1913 mit seiner Fließbandtechnik den Automobilbau revolutioniert und mit der leistungsbezogenen Entlohnung seiner Arbeiter neue Absatzmärkte für sein Modell T geschaffen. Er machte sich von seinen Rohstofflieferanten unabhängig, indem er Teile der Rohstoffgewinnung in sein Unternehmen inkorporierte. In Michigans Upper Peninsula ließ er mit Iron Mountain und Kingsford ganze Siedlungen errichten, um die Verlässlichkeit der Stahllieferungen zu sichern. Ford kontrollierte die Produktion von Holz, Stoff und Glas – alles Güter, die sowieso im industrialisierten Amerika leicht zu bekommen waren. Das einzige Problem, das sich bot, war der Kautschuk.
Ein Auto-König, ein Bio-Pirat
Anfang der zwanziger Jahre war Ford ein steinreicher Mann. Er hatte in zehn Jahren zehn Millionen Autos verkauft. Doch aus dem viel bestaunten Eigensinn war im Zuge seiner Erfolge Hybris geworden. Die Erfahrung, einen wirtschaftlichen Prozess nach Belieben lenken und kontrollieren zu können, führte ihn zu dem Trugschluss, dass dies auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens so wäre. Genauso wie Ford glaubte, als Herrscher der Warenströme und des Mehrwerts den Kapitalismus gezähmt zu haben, so glaubte er, die Wildnis zähmen zu können, indem er den Einheimischen die zivilisatorische Schubkraft eines freudlosen, puritanischen Small Town America entgegensetzte. Fordlandia, der amerikanische Traum einer Arbeiterstadt im Dschungel, wurde das größte wirtschaftliche und persönliche Fiasko in Henry Fords Karriere. Bis zu seinem Tod im Jahre 1947 sollte nicht ein Tropfen Latex aus Fordlandia die Fließbänder in Michigan erreichen.
Um das Jahr 1925, als Henry Ford aufgrund der britischen Kartellmacht im Kautschukgeschäft erwog, im Amazonas auf eigene Faust Gummi herstellen zu lassen, hatte ihm ein anderer Henry schon längst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Engländer Henry Wickham, ein unbegabter Glücksritter mit aristokratischen Allüren, war bereits 1871 mit seiner Frau nach Brasilien gereist, um sich als Experte im Gummihandel einen Namen zu machen. Wickham, so stellte sich heraus, war so ziemlich in allem erfolglos, was er anrührte. Dennoch sollte ihm eine historische Glanzleistung am Amazonas gelingen. Am Rio Tapajós, einem Nebenfluss des Amazonas, entwendete er 1876 unweit der Stelle, an der Ford ein halbes Jahrhundert später Fordlandia errichten sollte, illegal 70 000 Samen der südamerikanischen Gummibaumsorte Hevea Brasiliensis und verschiffte sie nach England. In Londons Botanischen Gärten wurden die Samen dann zu jenen Keimlingen aufgezogen, die in Britisch Malaysia, fernab der amazonischen Pflanzenschädlinge, zur unschlagbaren Konkurrenz gedeihen sollten und für Brasilien den Untergang im Kautschukgeschäft einläuteten. Wickham wurde mit dieser Aktion zu einem der größten Bio-Piraten der Kolonialgeschichte und von der Queen nachträglich zum Ritter geschlagen.
Ford wusste bestens über die malaysischen Plantagen Bescheid. Das britische Kartell zu brechen, schien unmöglich. Doch erneut trieb ihn sein Eigensinn zu einem waghalsigen Kalkül: Wieso sollte Hevea Brasiliensis in seinem heimischen Umfeld schlechter wachsen als in Malaysia? Das Problem in Brasilien, so überlegte Ford, war nicht der amazonische Dschungel, sondern der Mangel an Effizienz. Er, der Dompteur der Maschinen, der Wächter über die Stempeluhren, würde der Wildnis den modernen Arbeitsrhythmus aufdrücken. Doch damit nicht genug. In Fordlandia sollte der kleinbürgerliche amerikanische Traum Einzug halten, komplett mit Gruppentanz, Alkoholverbot, weißen Lattenzäunen und feuerroten Hydranten. Doch der Automobil-Tycoon hatte keine Erfahrung mit Plantagen. Und er hatte keine Ahnung vom Dschungel.
1929 engagierte Ford einen zwielichtigen Brasilianer names Villares, um im Amazonas nach einem geeigneten Platz für seine Kautschukplantage zu suchen. Auf Villares’ Empfehlung kaufte er wenig später ein 25 000 Quadratkilometer großes Stück Land am Rio Tapajós , erwarb die Konzession von der brasilianischen Regierung und fing unverzüglich an, seine Dschungelstadt aus dem Boden zu stampfen. Doch von Anfang an gab es Probleme. Da Ford nicht viel von Botanikern hielt, hatten seine Ingenieure wider besseres Wissen 200 Bäume pro acre (4014 Quadratmeter) angepflanzt. Auf der gleichen Fläche gedeihen im natürlichen Dschungel aber nur sieben. Durch die dichte Bepflanzung wurde ein Brutkasten für Schädlinge geschaffen. Zudem war das feuchte, hügelige Gelände zwar für Braunfäule hervorragend geeignet, für junge Gummibäume aber ein Desaster. Hätte sich Ford beim Kauf des Landes die Mühe gemacht, in die Liste der früheren Eigner zu schauen, wäre als allerletzter der Name Villares aufgetaucht. Der Brasilianer hatte mit dem völlig ungeeigneten Stück Land das Geschäft seines Lebens gemacht.
In der Dschungelstadt Fordlandia lief es auch nicht besser. Die einheimischen Arbeiter, die es gewohnt waren, mit einer Flasche Cachaça die drückende Mittagssonne auszusitzen, hatten erhebliche Schwierigkeiten, sich auf Fords allumfassenden Lebensentwurf einzustellen. Weder die obligatorischen Poesie-Lesungen und Tanztermine noch die Hamburger in den Cafeterias konnten sie über die strengen, achtstündigen Arbeitszeiten hinwegtrösten. Fordlandia war zu einer tropischen, puritanisch-faschistoiden Mustersiedlung geworden, in dem die auf Kleinbürgertum getrimmten Kautschukzapfer nicht länger mitspielten. Im Dezember 1930 demolierten die rebellierenden Arbeiter Teile der Stadt, kippten Ford-Lastwagen in den Rio Tapajós und trieben die Platzherren, die sich rechtzeitig auf ein Schiff gerettet hatten, weit hinaus auf den Fluss. Ford wollte sein historisches Scheitern noch lange nicht einsehen. Erst 1945, nach einer langen Serie wirtschaftlicher Rückschläge, verkaufte er Fordlandia für 250 000 Dollar an die brasilianische Regierung zurück. Er hatte, ohne nennenswerte Erträge, umgerechnet eine Milliarde Dollar in das Projekt investiert.
Greg Grandin, Professor für Geschichte an der New York University, hat mit „Fordlandia” eine Geschichte ausgegraben, die viele Autoren und Historiker mit Neid erfüllen wird. Und das zu Recht: Im kaum bekannten Schicksal der fordistischen Dschungelstadt kristallisiert sich der epische Kampf der Zivilisation gegen die ewig wuchernde Weltmutter Amazonia. Seit Werner Herzogs Film „Fitzcarraldo” hat es einen solchen Kampf der Titanen, ein derart stoisches Scheitern nicht gegeben. In Buchform übertrifft Grandin zudem die Mittel des Films: Durch die soziologisch geprägte Betrachtung seiner Recherchen und die Fülle an Informationen zeigt er die ganze Bandbreite dieses Schicksals auf. Denn wie einst Werner Herzog über den Dschungel sagte: „Im Amazonas singen die Vögel nicht, sie schreien vor Schmerz.” THOMAS SCHOOS
GREG GRANDIN: Fordlandia. The Rise and Fall of Henry Ford's Forgotten City. Metropolitan Books, New York 2009. 402 Seiten, 27,50 US-Dollar.
Malerischer Verfall: Die groß geplanten, völlig gescheiterten Kautschukplantagen und -fabriken Henry Fords am Rio Tapajós, einem Nebenfluss des Amazonas. Foto: Colin McPherson/Corbis
Die Plantage sollte funktionieren wie seine Fließband-Produktion: Henry Ford 1928. Foto: Scherl/SZ Photo
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Henry Fords größtes Fiasko: Greg Grandin erzählt von „Fordlandia”, dem amerikanischen Traum einer Arbeiterstadt im Amazonas-Dschungel
Wenn es ums Geschäft ging, war Henry Ford stets unbelehrbar. So viel weiß man nach der Lektüre von Greg Grandins neuem Buch „Fordlandia”. Der Farmersohn aus Michigan hasste Interessenverbände und hielt auch nicht viel von Gewerkschaften. Sein Eigensinn war ihm immer der beste Partner gewesen. Im Alleingang hatte er um 1913 mit seiner Fließbandtechnik den Automobilbau revolutioniert und mit der leistungsbezogenen Entlohnung seiner Arbeiter neue Absatzmärkte für sein Modell T geschaffen. Er machte sich von seinen Rohstofflieferanten unabhängig, indem er Teile der Rohstoffgewinnung in sein Unternehmen inkorporierte. In Michigans Upper Peninsula ließ er mit Iron Mountain und Kingsford ganze Siedlungen errichten, um die Verlässlichkeit der Stahllieferungen zu sichern. Ford kontrollierte die Produktion von Holz, Stoff und Glas – alles Güter, die sowieso im industrialisierten Amerika leicht zu bekommen waren. Das einzige Problem, das sich bot, war der Kautschuk.
Ein Auto-König, ein Bio-Pirat
Anfang der zwanziger Jahre war Ford ein steinreicher Mann. Er hatte in zehn Jahren zehn Millionen Autos verkauft. Doch aus dem viel bestaunten Eigensinn war im Zuge seiner Erfolge Hybris geworden. Die Erfahrung, einen wirtschaftlichen Prozess nach Belieben lenken und kontrollieren zu können, führte ihn zu dem Trugschluss, dass dies auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens so wäre. Genauso wie Ford glaubte, als Herrscher der Warenströme und des Mehrwerts den Kapitalismus gezähmt zu haben, so glaubte er, die Wildnis zähmen zu können, indem er den Einheimischen die zivilisatorische Schubkraft eines freudlosen, puritanischen Small Town America entgegensetzte. Fordlandia, der amerikanische Traum einer Arbeiterstadt im Dschungel, wurde das größte wirtschaftliche und persönliche Fiasko in Henry Fords Karriere. Bis zu seinem Tod im Jahre 1947 sollte nicht ein Tropfen Latex aus Fordlandia die Fließbänder in Michigan erreichen.
Um das Jahr 1925, als Henry Ford aufgrund der britischen Kartellmacht im Kautschukgeschäft erwog, im Amazonas auf eigene Faust Gummi herstellen zu lassen, hatte ihm ein anderer Henry schon längst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Engländer Henry Wickham, ein unbegabter Glücksritter mit aristokratischen Allüren, war bereits 1871 mit seiner Frau nach Brasilien gereist, um sich als Experte im Gummihandel einen Namen zu machen. Wickham, so stellte sich heraus, war so ziemlich in allem erfolglos, was er anrührte. Dennoch sollte ihm eine historische Glanzleistung am Amazonas gelingen. Am Rio Tapajós, einem Nebenfluss des Amazonas, entwendete er 1876 unweit der Stelle, an der Ford ein halbes Jahrhundert später Fordlandia errichten sollte, illegal 70 000 Samen der südamerikanischen Gummibaumsorte Hevea Brasiliensis und verschiffte sie nach England. In Londons Botanischen Gärten wurden die Samen dann zu jenen Keimlingen aufgezogen, die in Britisch Malaysia, fernab der amazonischen Pflanzenschädlinge, zur unschlagbaren Konkurrenz gedeihen sollten und für Brasilien den Untergang im Kautschukgeschäft einläuteten. Wickham wurde mit dieser Aktion zu einem der größten Bio-Piraten der Kolonialgeschichte und von der Queen nachträglich zum Ritter geschlagen.
Ford wusste bestens über die malaysischen Plantagen Bescheid. Das britische Kartell zu brechen, schien unmöglich. Doch erneut trieb ihn sein Eigensinn zu einem waghalsigen Kalkül: Wieso sollte Hevea Brasiliensis in seinem heimischen Umfeld schlechter wachsen als in Malaysia? Das Problem in Brasilien, so überlegte Ford, war nicht der amazonische Dschungel, sondern der Mangel an Effizienz. Er, der Dompteur der Maschinen, der Wächter über die Stempeluhren, würde der Wildnis den modernen Arbeitsrhythmus aufdrücken. Doch damit nicht genug. In Fordlandia sollte der kleinbürgerliche amerikanische Traum Einzug halten, komplett mit Gruppentanz, Alkoholverbot, weißen Lattenzäunen und feuerroten Hydranten. Doch der Automobil-Tycoon hatte keine Erfahrung mit Plantagen. Und er hatte keine Ahnung vom Dschungel.
1929 engagierte Ford einen zwielichtigen Brasilianer names Villares, um im Amazonas nach einem geeigneten Platz für seine Kautschukplantage zu suchen. Auf Villares’ Empfehlung kaufte er wenig später ein 25 000 Quadratkilometer großes Stück Land am Rio Tapajós , erwarb die Konzession von der brasilianischen Regierung und fing unverzüglich an, seine Dschungelstadt aus dem Boden zu stampfen. Doch von Anfang an gab es Probleme. Da Ford nicht viel von Botanikern hielt, hatten seine Ingenieure wider besseres Wissen 200 Bäume pro acre (4014 Quadratmeter) angepflanzt. Auf der gleichen Fläche gedeihen im natürlichen Dschungel aber nur sieben. Durch die dichte Bepflanzung wurde ein Brutkasten für Schädlinge geschaffen. Zudem war das feuchte, hügelige Gelände zwar für Braunfäule hervorragend geeignet, für junge Gummibäume aber ein Desaster. Hätte sich Ford beim Kauf des Landes die Mühe gemacht, in die Liste der früheren Eigner zu schauen, wäre als allerletzter der Name Villares aufgetaucht. Der Brasilianer hatte mit dem völlig ungeeigneten Stück Land das Geschäft seines Lebens gemacht.
In der Dschungelstadt Fordlandia lief es auch nicht besser. Die einheimischen Arbeiter, die es gewohnt waren, mit einer Flasche Cachaça die drückende Mittagssonne auszusitzen, hatten erhebliche Schwierigkeiten, sich auf Fords allumfassenden Lebensentwurf einzustellen. Weder die obligatorischen Poesie-Lesungen und Tanztermine noch die Hamburger in den Cafeterias konnten sie über die strengen, achtstündigen Arbeitszeiten hinwegtrösten. Fordlandia war zu einer tropischen, puritanisch-faschistoiden Mustersiedlung geworden, in dem die auf Kleinbürgertum getrimmten Kautschukzapfer nicht länger mitspielten. Im Dezember 1930 demolierten die rebellierenden Arbeiter Teile der Stadt, kippten Ford-Lastwagen in den Rio Tapajós und trieben die Platzherren, die sich rechtzeitig auf ein Schiff gerettet hatten, weit hinaus auf den Fluss. Ford wollte sein historisches Scheitern noch lange nicht einsehen. Erst 1945, nach einer langen Serie wirtschaftlicher Rückschläge, verkaufte er Fordlandia für 250 000 Dollar an die brasilianische Regierung zurück. Er hatte, ohne nennenswerte Erträge, umgerechnet eine Milliarde Dollar in das Projekt investiert.
Greg Grandin, Professor für Geschichte an der New York University, hat mit „Fordlandia” eine Geschichte ausgegraben, die viele Autoren und Historiker mit Neid erfüllen wird. Und das zu Recht: Im kaum bekannten Schicksal der fordistischen Dschungelstadt kristallisiert sich der epische Kampf der Zivilisation gegen die ewig wuchernde Weltmutter Amazonia. Seit Werner Herzogs Film „Fitzcarraldo” hat es einen solchen Kampf der Titanen, ein derart stoisches Scheitern nicht gegeben. In Buchform übertrifft Grandin zudem die Mittel des Films: Durch die soziologisch geprägte Betrachtung seiner Recherchen und die Fülle an Informationen zeigt er die ganze Bandbreite dieses Schicksals auf. Denn wie einst Werner Herzog über den Dschungel sagte: „Im Amazonas singen die Vögel nicht, sie schreien vor Schmerz.” THOMAS SCHOOS
GREG GRANDIN: Fordlandia. The Rise and Fall of Henry Ford's Forgotten City. Metropolitan Books, New York 2009. 402 Seiten, 27,50 US-Dollar.
Malerischer Verfall: Die groß geplanten, völlig gescheiterten Kautschukplantagen und -fabriken Henry Fords am Rio Tapajós, einem Nebenfluss des Amazonas. Foto: Colin McPherson/Corbis
Die Plantage sollte funktionieren wie seine Fließband-Produktion: Henry Ford 1928. Foto: Scherl/SZ Photo
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