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Gegenläufig zum Trend thematisiert der Sammelband "Formen der politischen Kommunikation in Europa vom 15. bis 18. Jahrhundert" nicht die (wiederentdeckten) frühneuzeitlichen Massenmedien. Vielmehr steht politische Kommunikation dafür, wie Individuen, Gruppen und Stände ihre Interessen gegenüber weltlichen und kirchlichen Machthabern artikulieren und wie diese darauf reagieren. Die Dialogformen reichen von massiven Beschwerden aufrührerischer Bauern über demütige Gnadengesuche Verurteilter bis zu persönlichen Bitten in privaten Briefen, von der gütigen Erfüllung umfangreicher Gesuche bis zur…mehr

Produktbeschreibung
Gegenläufig zum Trend thematisiert der Sammelband "Formen der politischen Kommunikation in Europa vom 15. bis 18. Jahrhundert" nicht die (wiederentdeckten) frühneuzeitlichen Massenmedien. Vielmehr steht politische Kommunikation dafür, wie Individuen, Gruppen und Stände ihre Interessen gegenüber weltlichen und kirchlichen Machthabern artikulieren und wie diese darauf reagieren. Die Dialogformen reichen von massiven Beschwerden aufrührerischer Bauern über demütige Gnadengesuche Verurteilter bis zu persönlichen Bitten in privaten Briefen, von der gütigen Erfüllung umfangreicher Gesuche bis zur brutalen Repression weitreichender Forderungen. Die europaweite Verbreitung dieser Formen der politischen Kommunikation in der ständischen Gesellschaft verweist ebenso wie der zeitgenössische Diskurs über das richtige "Supplizieren" auf den Modus des Bittens, der im Zeitalter von Sozialdisziplinierung und Absolutismus, von Befehl und Gehorsam oft unterschätzt wird.Die Beiträge sind hervorgegangen aus einer Trienter Tagung vom Dezember 2000 im Rahmen des Projektes "Petitionen, Gravamina und Bittschriften in der Frühen Neuzeit in Europa", das vom Italienisch-deutschen historischen Institut in Trient (Cecilia Nubola) und vom Historischen Institut der Universität Bern (Andreas Würgler) durchgeführt wurde.
Rezensionen
"Verdienst dieser gelungenen und anspruchsvollen Zusammenstellung ist nicht zuletzt, daß die explizite Quellennähe der Beiträge eine besondere Sensibilität für die jeweiligen Kontexte ermöglicht und kaum allzu schnell verallgemeinernde Aussagen erlaubt. Gleichzeitig gelingt aber in nahezu allen Texten eine explizite Verbindung zwischen grundsätzlichen systematischen Fragestellungen und der Arbeit am Material - ein Umstand, der hier nachdrücklich hervorgehoben werden soll, weil sich diese Verbindung von erkenntnisgeleiteter 'Theorie' und Forschungspraxis in vergleichbaren Sammelbänden, wenn überhaupt, dann auf die einleitenden Seiten beschränkt." Christina Lutter, in: Francia, Bd. 33, 2/2006