Der Begriff des Eigentums ist das Ergebnis philosophischer Konstrukte sowie politischer und wirtschaftlicher Modelle, die im Lauf der Zeit weiterentwickelt werden und das Verhältnis der Gesellschaft zu den materiellen Gütern immer wieder verändern.Die verschiedenen Eigentumskonzepte haben sich stark in der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Dynamik der westlichen Welt niedergeschlagen. Jahrhundertelang wurden die unterschiedlichen Agrarlandschaften Europas und der Welt durch die Art des Bodeneigentums definiert und geprägt. Durch den Besitz von Boden und Immobilien wurden die Strategien der Wirtschaftsakteure, die Privilegien bestimmter Gruppen, die Schicksale von Familiendynastien, die Ordnung der Geschlechter und ganz allgemein die Grundlagen der sozialen Hierarchien definiert.Die Beiträge des vorliegenden Bandes vertiefen vier Dimensionen des Eigentums, die historisch von grosser Bedeutung sind: Formen und Konzepte von Eigentum in den verschiedenen Epochen; die Beziehung zwischen Eigentum, Verwandtschaft und sozialen Netzwerken; die Formen des kollektiven Eigentums und die Eigentumsrechte als Faktoren von Inklusion und Exklusion.