Die Familie ist die primäre Sozialisationsinstanz für den Menschen. Die Verbreitung alternativer Lebensformen, die hohen Scheidungs- und die niedrigen Geburtenzahlen lassen den Eindruck entstehen, dass die Familie an Bedeutung verloren hat. Die Medien verbreiten die Ehe als 'Auslaufmodell', als überholt und aus der Mode gekommen. Das funktionale Äquivalent zur Ehe seien die Nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften. Aber warum heiraten dann 80% der Frauen und Männer bis zu ihrem 40. Lebensjahr mindestens einmal? Warum sind für diese Menschen die Nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften eben keine Alternative? Nachdem die Autorin zu Beginn einen historischen Abriss der Entwicklung der Familie darstellt, bearbeitet sie ihre zentralen Funktionen und Aufgaben. Es werden die verschiedenen Familienformen seit der Wende 1989/ 90 aufgezeigt und regionale Unterschiede, sowie mögliche Erklärungen, warum sich Menschen gerade für diese oder jene Lebensform entscheiden, dargestellt. In diesem Zusammenhang werden die Thesen zum 'Zerfall der Familie', der 'Krise der Familie' und die Individualisierungsthese erläutert. Das Buch richtet sich an interessierte Leser, Dozenten und Studenten gleichermaßen.