Lange galten Bronzebildwerke als Ausdruck höchster Meisterschaft: Beim entwerfenden Künstler setzten sie die Fähigkeit voraus, die Formvorstellung mit Blick auf einen komplexen Fertigungsprozess zu entwickeln; bei den ausführenden Gießmeistern das Wissen um die Materialeigenschaften und das technische Können; für die Auftraggeber waren sie ein Ausweis ihrer kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Potenz. Erst mit der Kunst der Moderne, die auch für Bildhauer Forderungen nach Eigenhändigkeit formulierte, wurde die Trennung zwischen entwerfendem und ausführendem Künstler zum Problem; die Verwendung von Bronze bedurfte neuer Begründungen. Die Beiträge des Bandes spannen den Bogen vom Mittelalter bis in die Moderne und stellen erstmals epochenübergreifend die Möglichkeiten des Materials in seinen unterschiedlichen Facetten vor.
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