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In dem Begriffspaar Forschung und Entwicklung findet forschungsmethodisch bzw. forschungsmethodologisch das Versprechen seinen Niederschlag, dass Wissenschaft ganz konkret zur Weiterentwicklung der Praxis, d.h. zu Fortschritt und Innovation beitragen können soll. Wer den Wissenschaftsbetrieb kennt, weiß, dass dieses Versprechen nicht immer (Oder sogar nur sehr selten?) gehalten werden kann. Wissenschaft als Wissenschaft insistiert oftmals auf die notwendige Distanz zur Praxis, um sich kritisch-reflexiv zu ihr verhalten zu können. Leider wird diese Distanz dann vielfach nicht mehr aufgehoben,…mehr

Produktbeschreibung
In dem Begriffspaar Forschung und Entwicklung findet forschungsmethodisch bzw. forschungsmethodologisch das Versprechen seinen Niederschlag, dass Wissenschaft ganz konkret zur Weiterentwicklung der Praxis, d.h. zu Fortschritt und Innovation beitragen können soll.
Wer den Wissenschaftsbetrieb kennt, weiß, dass dieses Versprechen nicht immer (Oder sogar nur sehr selten?) gehalten werden kann. Wissenschaft als Wissenschaft insistiert oftmals auf die notwendige Distanz zur Praxis, um sich kritisch-reflexiv zu ihr verhalten zu können. Leider wird diese Distanz dann vielfach nicht mehr aufgehoben, sondern Wissenschaft bleibt dann (alltags )ferne Wissenschaft.
Insbesondere für die Pädagogik ist ein solches Wissenschaftsverständnis problematisch, da sie als normative Wissenschaft immer auch praktische Ziele formuliert, die erreicht werden sollen: Lernziele, Erziehungsziele und Bildungsziele. Dementsprechend gibt es innerhalb der erziehungswissenschaftlichen Forschung auch viele Bestrebungen einer so genannten angewandten Wissenschaft auch wenn einige Wissenschaftstheoretikerinnen und Wissenschaftstheoretiker dies als eine contradictio in adjectu, einen Widerspruch in sich selbst, beschreiben würden.
Durch besondere forschungsmethodische Kontrolle sollen jedoch auch in praxisnahen Forschungsprojekten kritische Distanz und Reflexivität gewahrt bleiben, ohne aber vermittelt über die Wissenschaftlichkeit den Kontakt zur Praxis zu verlieren. Diesem Anspruch folgt seit vier Dekaden das Lehrerforschungs konzept, wie es seinerzeit von Hartmut von Hentig konzipiert und in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelt wurde, bis hin zu den aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekten , so genannten FEPs .
Im ersten Teil des vorliegenden Bandes erfolgen ein Rückblick , eine Bestandsaufnahme und ein Ausblick auf die Forschungspraxen am bielefelder Oberstufen-Kolleg bzw. der Wissenschaftlichen Einrichtung des Oberstufen-Kollegs. Im zweiten Teil dokumentieren ausgewählte Projektberichte aus aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekten die Vielfalt der Praxisforschung, wie sie derzeit am Oberstufen-Kolleg praktiziert wird: von der Unterrichtsforschung über Schulentwicklungsforschung bis hin zur Personalentwicklung bzw. angewandten Professionsforschung.
Autorenporträt
Dr. Gabriele Klewin lehrt Schulentwicklung und Schulforschung an der Universität Bielefeld.