In der 1775 erschienenen programmatischen Schrift entwickelt Tetens seine Vorstellungen von einer erneuerten philosophischen »Grundwissenschaft« und legt deren Notwendigkeit, Ziele und Gestalt dar. Tetens greift dabei auf breiter Front philosophische Traditionen auf, und zwar nicht nur die des englischen sowie des kontinentalen Empirismus, sondern explizit auch die »rationalistische« von Wolff und insbesondere von Leibniz. Der sechs Jahre vor Kants 'Kritik der reinen Vernunft' erschienene Text reiht sich ein in die Versuche führender Köpfe der nachwolffischen Generation, zu denen auch Lambert und Kant zählen, die Metaphysik zu konsolidieren. - Die hier vorliegende Neuedition mit textkritischem Apparat und Sacherläuterungen bietet einen gegenüber dem Originaldruck und auch dem bisher einzigen Neudruck von Wilhelm Uebele aus dem Jahr 1911 verbesserten Text. Sie enthält die zeitgenössischen Rezensionen, die bisher umfänglichste Bibliographie der thematisch erstaunlich breit gestreuten Schriften von Tetens und stellt zudem weiteres Material zu dessen Leben und Werk zur Verfügung, darunter ein Verzeichnis von Tetens' Lehrveranstaltungen samt deren Kompendien.
»Die historisch-kritische Ausgabe der kleinen, aber zentralen Schrift des Philosophen und vielseitig interessierten Gelehrten Johann Nicolaus Tetens (1736 - 1807) kommt gerade recht, nämlich zu einem Zeitpunkt, an dem sich ein neues Interesse an diesem beachtenswerten Denker artikuliert. [...]Mit diesem vorzüglich edierten Band, der keine Wünsche offen läßt, liegt eine sehr wertvolle Edition zur Aufklärungsphilosophie vor, die von allen am Thema interessierten Forschern intensiv genutzt werden sollte.« Till Kinzel, Informationsmittel für Bibliotheken