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Ob Veränderungen Fortschritt oder Verlust bedeuten, ist in der Regel eine Frage des Standpunkts - es handelt sich um zwei Seiten einer Medaille. Welche Deutungen in sozialen Gruppen und Gesellschaften dominieren, ist stets Ergebnis komplexer Aushandlungsprozesse und unterliegt historischem Wandel. Im Bereich ökologischer Veränderungen wird dies in jüngster Zeit besonders deutlich. Was zwischenzeitlich weithin als Fortschritt galt, wird heute vielfach als Verlust wahrgenommen. Erst wenn Biodiversität und »naturbelassene« Landschaft in einer Gesellschaft als wertvoll definiert werden, lässt sich…mehr

Produktbeschreibung
Ob Veränderungen Fortschritt oder Verlust bedeuten, ist in der Regel eine Frage des Standpunkts - es handelt sich um zwei Seiten einer Medaille. Welche Deutungen in sozialen Gruppen und Gesellschaften dominieren, ist stets Ergebnis komplexer Aushandlungsprozesse und unterliegt historischem Wandel. Im Bereich ökologischer Veränderungen wird dies in jüngster Zeit besonders deutlich. Was zwischenzeitlich weithin als Fortschritt galt, wird heute vielfach als Verlust wahrgenommen. Erst wenn Biodiversität und »naturbelassene« Landschaft in einer Gesellschaft als wertvoll definiert werden, lässt sich ihr Verschwinden als Verlust beschreiben. Dieser Band nimmt Veränderungen von Wissensbeständen und -ordnungen im süddeutschen Raum seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in den Blick. Er analysiert sowohl umstrittene Wissensbestände als auch ihre kulturellen Ausdeutungen im Gefolge sozialer Aushandlungsprozesse. Die Themen der Beiträge decken ökologische, agrartechnische, ökonomische und medizinische Wissensfelder ab. Sie fragen nach zeitgenössischen Fortschrittsdiskursen, nach neuen (und als neu deklarierten) Wissensbeständen und Versuchen, sie zu implementieren, aber auch nach Widerständen gegenüber Neuem und Verlusten von tradiertem Wissen.