Unter dem Einsatz ihres Lebens stellen Fotografen und zunehmend Fotografinnen weiterhin weltweit Bilder von Kriegen her. Digitalisierung und Informationsrevolution verändern deren Bedeutung und Funktion grundlegend. In der dreitausendjährigen Geschichte der Kriegsbilder hat die Fotografie zu einem tiefen Einschnitt geführt. Nach zaghaften Anfängen im 19. Jahrhundert entwickelte sich im Ersten Weltkrieg eine professionelle Fotografie, die mit Problemen der Darstellbarkeit des technologischen Kriegs kämpfte, sowie die Massenfotografie der Amateure. Ein Jahrzehnt später bildete sich im Rahmen des öffentlichen Mediendiskurses der Fotojournalismus, der die Kriegsfotografie im engeren Sinn ausbildete. Seit dem Spanischen Bürgerkrieg kombinierte sie die Absicht der Dokumentation mit einem humanistischen Engagement. Ihre Fotos prägen das Kriegsbild bis in die Gegenwart. Der radikal veränderte Bildermarkt des digitalen Zeitalters führt zum Ende der Kriegsfotografie und zu einem neuen Kriegsbild. In Fotografie im Krieg zieht Bernd Hüppauf die Summe aus über 20 Jahren Auseinandersetzung mit Kriegsfotografie und fügt Gedanken zu ihrer Zukunft an.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Ahlrich Meyer schätzt Bernd Hüppauf als Kulturwissenschaftler, der sich bereits mit Beiträgen zu Wehrmachtsausstellung als Kritiker der Authentizitätsideologie in der Fotografie hervortat. Seinem Ansatz bleibt der Autor auch in diesem Band treu: Weder eine analoge Bildbearbeitung noch Schock- und Greuelfotos können als authentisch betrachtet werden, ihre Bedeutung beruht immer auf Zuschreibungen. Dass Hüppauf einen konstruktivistischen Ansatz dem dokumentarischen vorzieht, ahnt Meyer. Doch hält er dem Autor vor, seinen anspruchsvollen Band nicht wirklich durchgearbeitet zu haben. Ihm erscheint der zum Teil unverständliche Band voller Verweise und unbeantworteter Fragen als ein unfertiger Selbstverständigungstext.
© Perlentaucher Medien GmbH
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