Die Fotografie war bei ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert treibender Faktor in einem Umbruchgeschehen, in dem sich das bis dahin leitende Verständnis des Subjekts für immer verändert hat.Fragt man nach dem Philosophischen im Fotografischen, wirkt die Fotografie in dieser Veränderung nicht nur als ein Indikator, sondern weist zugleich ein Potential auf, das mit dazu bestimmt ist, das Philosophieren umzustürzen. Und dieser philosophische Gehalt kann wiederum auf eine philosophische Interpretation der Fotografie zurückwirken.Das Philosophische im Fotografischen verweist auf ein Differenzierungsgeschehen, welches das Subjekt und die Wirklichkeit sowie das Feld betrifft, das beides miteinander vermittelt.Die Veränderung im Verständnis von Subjekt, Wirklichkeit und ihres wechselseitigen Bezugsführt dazu, dass sich das Subjekt als in das Wirkliche eingestellt erfährt, doch so, dass Wirklichkeit nur in ihrer prinzipiellen Unverfügbarkeit verfügbar wird, und dieser Kontrast zwischen einem Subjekt, das in Wirklichkeit eingefügt ist und zugleich sich in dieser nicht aufgehoben erfährt, markiert das spannungsvolle Verhältnis zwischen beidem.