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Vielleicht täusche ich mich, doch habe das Gefühl, dass in der Fotografie etwas verkümmert, das man den Geisteszustand des betrachteten Bildes nennen kann. Ich las die Worte des verstorbenen bekannten Reporters und Autors Ryszard Kapuscinski: "Die Menschen schlagen sich, schreien, kommen um, kämpfen ums Überleben, täglich sehen wir uns das an. Unser Vorstellungsvermögen aber ist gelähmt. Um es zu beleben, benötigen wir eines Moments der Stille. Dann gelänge es uns vielleicht aufzufinden, was wir bis dahin nicht wahrzunehmen vermochten ...". Eben diese "innegehaltene" Betrachtung, auf der Mitte…mehr

Produktbeschreibung
Vielleicht täusche ich mich, doch habe das Gefühl, dass in der Fotografie etwas verkümmert, das man den Geisteszustand des betrachteten Bildes nennen kann. Ich las die Worte des verstorbenen bekannten Reporters und Autors Ryszard Kapuscinski: "Die Menschen schlagen sich, schreien, kommen um, kämpfen ums Überleben, täglich sehen wir uns das an. Unser Vorstellungsvermögen aber ist gelähmt. Um es zu beleben, benötigen wir eines Moments der Stille. Dann gelänge es uns vielleicht aufzufinden, was wir bis dahin nicht wahrzunehmen vermochten ...". Eben diese "innegehaltene" Betrachtung, auf der Mitte des Wegs zu meinem Geist verweilend, ist wohl das Wesen der Philosophie der von Timm Stütz angebotenen Kunst-Fotografie. Die Anwesenheit der Fotografie ist immer sichtbarer in Leben, Kultur und Kunst und sie reicht inzwischen weit über die Bedeutung visuell registrierter Wirklichkeit! Die Fotografie ist zu einer weiteren Form der Äußerung des Menschen über Dinge geworden, denen er auf seinem Weg durch das Leben begegnet. Wenn sich dessen ein. Künstler annimmt, haben wir es mit einer Schöpfung zu tun, die sich dauerhaft in unsere Kultur fügt. Timm Stütz' Werk trägt in sich eben diesen Charakter, welcher Überlieferung von Geschriebenem mit dem fotografischen Bild verbindet. Dieses Bündnis schafft eine neue Qualität von Beschwörung und Reflexion. Treffsicherheit und Dramaturgie beim Zusammenfügen von Wort und Bild beweisen ein großes Talent des Autors und offenbaren seine Begabung zum Empfinden und Erleben einer Zeit, die ihm zum Leben gegeben wurde. Als Künstler, der die Epoche und deren Paradoxien durchschaut, wird er zum Segler über Meere von Widersprüchlichkeiten aber auch von Liebe zu menschlichen Erfahrungen ergreifender Schicksale. Die polnische und deutsche Grenzregion mit ihren dort lebenden Menschen gaben ihm den Impuls für einen weiten Blick auf eine Gegenwart voller Rätsel. Diese literarisch-fotografische Form ist ein wertvoller Beitrag zur fotografischen Kunst einer aufkommenden neuen Zeit. Sie könnte an die Stelle langer textlicher Abhandlungen treten und den Adressaten berühren. [Jerzy Lewczynski (1924-2014), Gliwice]