Barbusige Frauen in sexy Posen, peinliche Prominente, blutige Unfälle und Katastrophen sowie unzählige Einzelschicksale sind der Stoff aus dem die Boulevardzeitungen ihre Szenerien stricken. Fotos dienen dabei nicht nur zur Visualisierung des Geschehenen, sondern sollen Blickfang an den Kiosken sein. Allgemein wird davon ausgegangen, dass Fotos in Zeitungen die Wirklichkeit abbilden und authentisch sind. Doch ist das so? Autor Alexander Schmalz analysiert am Beispiel der BILD-Zeitung den Fotojournalismus in all seinen Facetten. Anhand einer empirischen Forschung und zahlreichen Bildbeispielen wird dargelegt, inwieweit inszeniert wird und welche genauen Fotoinhalte in dem Massenblatt veröffentlicht werden, um unsere Wahrnehmung und Meinung ganz gezielt zu beeinflussen. Schock, Mitleid, Hass, Liebe, Gewalt und Fürsorge werden zum Spiel der Gefühle, die an die dramaturgischen Mittel des Shakespeare-Theaters erinnern und vor allem ein Ziel verfolgen: Unterhaltung durch Emotionalisierung schaffen, um die Verkaufszahlen zu erhöhen.