Das Gründen und Fundieren spielt in der Architektur per se eine wichtige Rolle. Aber auch Architekturgeschichte und -theorie scheinen in besonderem Masse der Vorstellung eines Fundaments, eines Anfangs zu bedürfen. Das Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) hat sich anlässlich seines 50-jährigen Bestehens mit der Frage nach den Anfängen - in seiner eigenen Geschichte ebenso wie in der Architektur im Allgemeinen - und insbesondere mit der Rolle von Gründungsmythen auseinandergesetzt. Wie der immer wiederkehrende Rückgriff in der Architektur auf die Urhütte oder die drei vitruvianischen Grundsätze der Festigkeit, der Nützlichkeit und der Schönheit (firmitas, utilitas, venustas) zeigt, nehmen Mythen einen wichtigen Platz im fachlichen Diskurs ein. Die Beiträge zum dritten Heft der gta papers hinterfragen die Tradition dieser Mythen und befassen sich mit ihrem Potenzial für die Interpretation der Vergangenheit und für die Gestaltung zukünftiger Projekte.
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