Nach einer nun etwa 30 Jahre währenden Diskussion über Konzepte und Beispiele des Philosophierens mit Kindern ist es angebracht, innzuhalten und eine theoretische Ortsbestimmung des erreichten Diskussionsstands vorzunehmen. Längst ist die Dis-kussion im deutschsprachigen Raum über die Rezeption amerikanischer Ansätze (Matthew Lipman, Gareth Matthews) hinausgewachsen. Es gilt nun, das Philosophie-ren mit Kindern in seinen bildungstheoretischen, schultheoretischen, kindheitstheore-tischen und philosophiedidaktischen Implikationen neu zu sichten und in seiner Be-deutung für das Lernen in und außerhalb der Schule zu untersuchen. Nur wenn die theoretischen Grundlagen gesichert sind, lässt sich auch eine nachhaltig wirksame Praxis etablieren und in ihrem Wert für die Gestaltung von Bildungsprozessen be-stimmen. Gleichwohl beanspruchen die in diesem Buch versammelten Texte nicht, abschließende Antworten zu geben. Es geht vielmehr um einen prüfenden Blick, der neue Fragen aufwirft und damit Anstöße für die Weiterführung der Diskussion über Konzeption, Anspruch und Realisierungsbedingungen einer nach wie vor faszinie-renden Praxis des Denkens und Nachdenkens mit Kindern geben möchte.
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