Große Fragen, große Themen - Juli Zeh spricht über ihr Schreiben, ihr Denken und unsere Gesellschaft: persönlich, politisch, von höchster Relevanz. »Fragen zu 'Corpus Delicti'« sucht nach Antworten auf existentielle und hochaktuelle Fragen: In welchem Maße ist jede und jeder von uns bereit, Freiheit aufzugeben? Und was macht das mit unserer Demokratie?
Seit ihr Roman »Corpus Delicti« 2009 erschienen ist, erreichen Juli Zeh immer wieder E-Mails von Leserinnen und Lesern mit Fragen zum Text. Zur Entstehungsgeschichte, zur Handlung, zu Figuren und Interpretation. In diesem Buch geht Juli Zeh in Form eines fiktiven Interviews diesen Fragen nach, nicht selten geht sie auch darüber hinaus. Im Zentrum steht die Beschäftigung mit Themen des Romans, die zum Verständnis unserer heutigen Gesellschaft beitragen. Was für ein Menschenbild pflegen wir, wohin bewegt sich unsere Gesellschaft, wie wollen wir zusammenleben und welche Werte sind bedeutsam für uns? »Fragen zu Corpus Delicti« ist nicht nur eine profunde Auseinandersetzung der Autorin mit ihrem bislang politischsten Roman, sondern auch eine Betrachtung der Bedingungen und Mentalitäten, die unser Leben heute bestimmen.
Seit ihr Roman »Corpus Delicti« 2009 erschienen ist, erreichen Juli Zeh immer wieder E-Mails von Leserinnen und Lesern mit Fragen zum Text. Zur Entstehungsgeschichte, zur Handlung, zu Figuren und Interpretation. In diesem Buch geht Juli Zeh in Form eines fiktiven Interviews diesen Fragen nach, nicht selten geht sie auch darüber hinaus. Im Zentrum steht die Beschäftigung mit Themen des Romans, die zum Verständnis unserer heutigen Gesellschaft beitragen. Was für ein Menschenbild pflegen wir, wohin bewegt sich unsere Gesellschaft, wie wollen wir zusammenleben und welche Werte sind bedeutsam für uns? »Fragen zu Corpus Delicti« ist nicht nur eine profunde Auseinandersetzung der Autorin mit ihrem bislang politischsten Roman, sondern auch eine Betrachtung der Bedingungen und Mentalitäten, die unser Leben heute bestimmen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.05.2020Bloß nicht bewegen
"Fragen zu ,Corpus Delicti'", das neue Buch von Juli Zeh, wirkt wie ein Kommentar zur Pandemie. Es geht um Freiheit und Staatswillkür. Was können wir daraus lernen?
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist, als einem "Buch der Stunde", in Artikeln, Essays und Interviews immer wieder von einem Roman die Rede, der vor etwas mehr als zehn Jahren erschienen ist und sich seither fast 400 000 Mal verkauft hat: von Juli Zehs "Corpus Delicti - Ein Prozess". Es ist Zehs erster und bislang einziger politischer Roman, hervorgegangen aus einem Theaterstück, das die Autorin im Auftrag der Ruhrtriennale geschrieben hatte. Eine Zukunftsvision, die die Fragen der Gegenwart verhandelt und von einem Herrschaftssystem erzählt, der sogenannten "METHODE", das Gesundheit absolut setzt.
Die "METHODE" ist bei Zeh die politische Antwort auf die Überzeugung, dass Gesundheit "das höchste Gut" des Menschen sei. Aus der Vorstellung, der Mensch sei im Wesentlichen eine Körpermaschine, ein Stück biologisches Leben, das man verwalten, betreuen, verbessern muss, um seine Arbeitsfähigkeit und sein Wohlbefinden zu optimieren, folgt im Roman eine Politik, die vor allem auf Kontrolle und Steuerung von Lebensgewohnheiten basiert. Allerdings stört das in der Bevölkerung niemanden, und es darf auch niemanden stören. Alle wollen die Überwachung, liefern freiwillig Hygieneproben ab, verlassen nur mit Mundschutz das Haus, lassen sich sogar einen Chip unter die Haut pflanzen. Warum auch nicht? Was ist dagegen zu sagen, so das Gefühl der Mehrheit im Roman, wenn der Staat sich um die Sicherheit seiner Bürger sorgt, die Kontrolle dient doch guten Zwecken.
Wie in "Der Circle", dem vier Jahre nach "Corpus Delicti" erschienenen Nahe-Zukunfts-Roman des amerikanischen Schriftstellers Dave Eggers über einen Internetkonzern, der den Menschen die totale Sicherheit verkauft (wenn Kinder einen Chip eingepflanzt bekommen, werden sie nicht mehr geschändet; wenn überall Kameras stehen, die mit dem Internet verbunden sind, wird es schwer für Verbrecher und andere Dunkelmänner), lässt Juli Zeh eine junge Frau gegen die neue Herrschaft antreten und die Frage nach der Freiheit stellen. Mia Holl heißt sie in "Corpus Delicti" (Mae Holland nennt sie interessanterweise Eggers in "Der Circle"): "Ich entziehe einem Staat das Vertrauen, der besser weiß, was gut für mich ist, als ich selbst", lässt die Autorin ihre Protagonistin elf Jahre vor Corona sagen. Was würde sie sie heute sagen lassen? Und was sagt Juli Zeh selbst?
In dieser Woche ist ein neues Buch von Zeh erschienen. Es heißt "Fragen zu ,Corpus Delicti'", und allein der Erscheinungstermin legt nahe, dass es sich um einen Kommentar zur aktuellen Situation handeln könnte; um Zusammenhänge und Unterschiede zwischen der im Roman geschilderten "Gesundheitsdiktatur" und den staatlichen Maßnahmen jetzt. Doch ist die Vermutung falsch. "Fragen zu ,Corpus Delicti'" ist kein Corona-Buch, das Juli Zeh jetzt schnell zusammengeschrieben hätte. Es ist ein älteres Projekt: Seit der Roman in die Buchhandlungen gekommen sei, erklärt die Autorin zu Beginn, hätten sie immer wieder Mails von Lesern erreicht, die ihr Fragen zu diesem Text stellten, der in vielen Bundesländern inzwischen auf dem Lehrplan für den Deutschunterricht stehe, teilweise sogar Abiturstoff sei. Diesen Schülern und Studenten wolle sie Antwort geben, aber auch jedem anderen Leser, "der sich vom rasanten Epochenwandel unserer Zeit betroffen" fühle.
"Fragen zu ,Corpus Delicti'" will also kein Buch über die Pandemie sein - und ist dennoch eins. Denn so gut wie alles Politische, was Juli Zeh auf den über 200 Seiten zu ihrem Roman sagt, entspricht der Position, die sie Anfang April in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" bezogen und ein paar Wochen später in einem Aufruf im "Spiegel" mit anderen Autoren bekräftigt hat: "Wir haben es in Deutschland meines Erachtens nicht mit gezielten Angriffen auf die Gültigkeit unseres Grundgesetzes unter dem Deckmantel der Krisenbewältigung zu tun", sagte sie da. "Aber wir erleben eine Form von orientierungsloser Geringschätzung gegenüber unserer Verfassung, was ich fast genauso schlimm finde", beklagte sie. "Im Grunde schüchtert man die Bevölkerung ein, in der Hoffnung, sie auf diese Weise zum Einhalten der Notstandsregeln zu bringen. Die Ansage lautet sinngemäß: Wenn ihr nicht tut, was wir von euch verlangen, seid ihr schuld an einer weiteren Ausbreitung des Virus und an vielen Toten in den Risikogruppen!"
Auch in ihrem neuen Buch tritt sie jetzt als Mahnerin und Warnerin auf und spricht von ihrem "Engagement für den Erhalt bürgerlicher Freiheiten". Das ist ihr Programm. Sie beantwortet Fragen zur Biopolitik und stellt dabei klar, wie sehr ihr die zunehmende Körperfixiertheit unserer Gesellschaft Angst mache. Das Denken und Handeln der Menschen drehe sich immer stärker um Gesundheit, Fitness, Schönheit, Ernährung - und Wirtschaft und Politik schlachteten diesen Trend aus. Sie könne einfach die Vorstellung nicht aushalten, dass Menschen einen Schrittzähler tragen, um ihre Bewegungsdaten täglich an eine Versicherung zu übermitteln, die sie dann mit höheren oder niedrigen Beiträgen belohne oder bestrafe. Zeh kritisiert das sogenannte "Social Credit System" in China, welches das alltägliche Verhalten chinesischer Staatsbürger mit der Vergabe von Punkten belohnt oder bestraft. Oder Singapur, das sich in eine "Smart Nation" verwandele und dabei auch sein Gesundheitssystem mittels Vernetzung, Big Data und Telemonitoring fit für die Zukunft mache.
Sie warnt vor immer noch vorhandenen totalitären Neigungen innerhalb unserer demokratischen Regime, reiht ein politisches Statement an das nächste, und man stimmt ihr in vielen Punkten ja ohne weiteres zu. Das Problem ist aber, dass Juli Zeh seit Beginn der Pandemie von ihrem Programm nicht abweicht, ihren Standpunkt angesichts der durch das Virus geschaffenen völlig neuen Situation nicht überdenkt oder differenziert. Im Gegenteil: Sie hält daran genau so und nicht anders fest. Die Kontinuität der politischen Aussagen im Roman von 2009, ihrer Statements in "Fragen zu ,Corpus Delicti'" und derer, die sie seit April in den Medien vertreten hat, führt das geradezu beispielhaft vor Augen. Das heißt nicht, dass man von ihr erwartete, dass sie mit dem Auftreten von Corona ihre Ansichten revidierte und die Einschränkungen der individuellen Freiheit, denen wir seit der Kontaktsperre ausgesetzt sind, begrüßte. Darum geht es nicht.
Es geht um etwas anderes: Juli Zeh verhandelt in ihrem Roman die Gefahren, die sie in der Gesundheitspolitik der Gegenwart diagnostiziert. Sie macht aus ihnen in der Fiktion ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn wir in einer "Gesundheitsdiktatur" lebten, in der Zigarettenrauchen strafbar wäre, es keine Privatangelegenheiten mehr gäbe, weil alles staatlich kontrolliert wäre; wir Schlaf-, Ernährungs-, Ertüchtigungsberichte und Hygieneproben abgäben und zum Gruß alle (guter Witz übrigens) "Santé" riefen? Dieses Gedankenspiel allerdings beruht, um jenen politischen Effekt zu erzielen, den Juli Zeh, wie sie in ihrem neuen Buch darlegt, durchaus beabsichtigt, auf ihrer besonderen Wahrnehmung der Wirklichkeit vor Corona.
Mit dem Auftreten des neuen Virus haben sich diese Voraussetzungen nun geändert. Wir alle sind plötzlich Teil der tatsächlichen Empirie, erleben eine Situation, die uns bis dahin nicht bekannt war, erkunden, was das mit uns macht und wie wir uns dazu verhalten wollen. Betrachtet man die neuesten Äußerungen der Schriftstellerin, die seit 2019 auch als ehrenamtliche Verfassungsrichterin in Brandenburg tätig ist, gewinnt man allerdings den Eindruck, dass es gar nichts mit ihr macht, Teil der Empirie zu sein. Für sie gelten die immer noch gleichen Voraussetzungen. Sie bleibt auf ihrem Kurs. Während man selbst sehr deutlich spürt, in einer Situation zu sein, die vollkommen neu und unerprobt ist, vermittelt Juli Zeh den Eindruck, diese Situation schon lange zu kennen.
Sie sagt deshalb das schon vorher von ihr Erwartbare: "Demokratische Politik darf auch in Krisenzeiten nicht nur den Vorgaben von einzelnen Beratern folgen und sagen, jetzt läuft hier alles aus dem Ruder und deshalb müssen wir drakonisch in die Bürgerrechte eingreifen." Sie meint: "Was mir Angst macht, ist die Erkenntnis, wie wenig wir als demokratische Gesellschaft mit Krisensituationen umgehen können. Wie schnell wir zu angstgetriebenen Entscheidungen bereit sind, wie kopflos auch unsere gewählten Politiker agieren, wenn sie gleich die Verantwortung an ,Berater' abgeben, statt besonnen im Sinne der Demokratie zu agieren." Sie bedauert (Anfang April), dass die sogenannte Herdenimmunisierung nie ernsthaft diskutiert worden sei - und man kommt nicht umhin, an die Widerstandsgruppe in "Corpus Delicti" zu denken, die sich "R.A.K." nennt: "Recht auf Krankheit". Auf die "Berater", mit denen sie offenbar die Virologen meint, kommt sie immer wieder zurück. Dabei haben gerade die Virologen und Virologinnen, die sich täglich öffentlich mit den neuesten Zahlen und Erkenntnissen auseinandersetzen, gezeigt, dass sie keine homogene Gruppe sind - und Politiker aus ihren Ergebnissen durchaus unterschiedliche Schlussfolgerungen ziehen.
Es geht darum, die Freiheit zu verteidigen. Wenn aber Juli Zeh sich nicht auf die sich vor ihren Augen verändernde Wirklichkeit einlässt, sondern nur ihr immergleiches Programm abspult, hilft sie in einer komplizierten Situation nicht weiter.
JULIA ENCKE
Juli Zeh: "Fragen zu ,Corpus Delicti' - Wann wird der Begriff der ,Gesundheitsdiktatur' von der Polemik zur Zustandsbeschreibung?", btb, 240 Seiten, 8 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Fragen zu ,Corpus Delicti'", das neue Buch von Juli Zeh, wirkt wie ein Kommentar zur Pandemie. Es geht um Freiheit und Staatswillkür. Was können wir daraus lernen?
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist, als einem "Buch der Stunde", in Artikeln, Essays und Interviews immer wieder von einem Roman die Rede, der vor etwas mehr als zehn Jahren erschienen ist und sich seither fast 400 000 Mal verkauft hat: von Juli Zehs "Corpus Delicti - Ein Prozess". Es ist Zehs erster und bislang einziger politischer Roman, hervorgegangen aus einem Theaterstück, das die Autorin im Auftrag der Ruhrtriennale geschrieben hatte. Eine Zukunftsvision, die die Fragen der Gegenwart verhandelt und von einem Herrschaftssystem erzählt, der sogenannten "METHODE", das Gesundheit absolut setzt.
Die "METHODE" ist bei Zeh die politische Antwort auf die Überzeugung, dass Gesundheit "das höchste Gut" des Menschen sei. Aus der Vorstellung, der Mensch sei im Wesentlichen eine Körpermaschine, ein Stück biologisches Leben, das man verwalten, betreuen, verbessern muss, um seine Arbeitsfähigkeit und sein Wohlbefinden zu optimieren, folgt im Roman eine Politik, die vor allem auf Kontrolle und Steuerung von Lebensgewohnheiten basiert. Allerdings stört das in der Bevölkerung niemanden, und es darf auch niemanden stören. Alle wollen die Überwachung, liefern freiwillig Hygieneproben ab, verlassen nur mit Mundschutz das Haus, lassen sich sogar einen Chip unter die Haut pflanzen. Warum auch nicht? Was ist dagegen zu sagen, so das Gefühl der Mehrheit im Roman, wenn der Staat sich um die Sicherheit seiner Bürger sorgt, die Kontrolle dient doch guten Zwecken.
Wie in "Der Circle", dem vier Jahre nach "Corpus Delicti" erschienenen Nahe-Zukunfts-Roman des amerikanischen Schriftstellers Dave Eggers über einen Internetkonzern, der den Menschen die totale Sicherheit verkauft (wenn Kinder einen Chip eingepflanzt bekommen, werden sie nicht mehr geschändet; wenn überall Kameras stehen, die mit dem Internet verbunden sind, wird es schwer für Verbrecher und andere Dunkelmänner), lässt Juli Zeh eine junge Frau gegen die neue Herrschaft antreten und die Frage nach der Freiheit stellen. Mia Holl heißt sie in "Corpus Delicti" (Mae Holland nennt sie interessanterweise Eggers in "Der Circle"): "Ich entziehe einem Staat das Vertrauen, der besser weiß, was gut für mich ist, als ich selbst", lässt die Autorin ihre Protagonistin elf Jahre vor Corona sagen. Was würde sie sie heute sagen lassen? Und was sagt Juli Zeh selbst?
In dieser Woche ist ein neues Buch von Zeh erschienen. Es heißt "Fragen zu ,Corpus Delicti'", und allein der Erscheinungstermin legt nahe, dass es sich um einen Kommentar zur aktuellen Situation handeln könnte; um Zusammenhänge und Unterschiede zwischen der im Roman geschilderten "Gesundheitsdiktatur" und den staatlichen Maßnahmen jetzt. Doch ist die Vermutung falsch. "Fragen zu ,Corpus Delicti'" ist kein Corona-Buch, das Juli Zeh jetzt schnell zusammengeschrieben hätte. Es ist ein älteres Projekt: Seit der Roman in die Buchhandlungen gekommen sei, erklärt die Autorin zu Beginn, hätten sie immer wieder Mails von Lesern erreicht, die ihr Fragen zu diesem Text stellten, der in vielen Bundesländern inzwischen auf dem Lehrplan für den Deutschunterricht stehe, teilweise sogar Abiturstoff sei. Diesen Schülern und Studenten wolle sie Antwort geben, aber auch jedem anderen Leser, "der sich vom rasanten Epochenwandel unserer Zeit betroffen" fühle.
"Fragen zu ,Corpus Delicti'" will also kein Buch über die Pandemie sein - und ist dennoch eins. Denn so gut wie alles Politische, was Juli Zeh auf den über 200 Seiten zu ihrem Roman sagt, entspricht der Position, die sie Anfang April in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" bezogen und ein paar Wochen später in einem Aufruf im "Spiegel" mit anderen Autoren bekräftigt hat: "Wir haben es in Deutschland meines Erachtens nicht mit gezielten Angriffen auf die Gültigkeit unseres Grundgesetzes unter dem Deckmantel der Krisenbewältigung zu tun", sagte sie da. "Aber wir erleben eine Form von orientierungsloser Geringschätzung gegenüber unserer Verfassung, was ich fast genauso schlimm finde", beklagte sie. "Im Grunde schüchtert man die Bevölkerung ein, in der Hoffnung, sie auf diese Weise zum Einhalten der Notstandsregeln zu bringen. Die Ansage lautet sinngemäß: Wenn ihr nicht tut, was wir von euch verlangen, seid ihr schuld an einer weiteren Ausbreitung des Virus und an vielen Toten in den Risikogruppen!"
Auch in ihrem neuen Buch tritt sie jetzt als Mahnerin und Warnerin auf und spricht von ihrem "Engagement für den Erhalt bürgerlicher Freiheiten". Das ist ihr Programm. Sie beantwortet Fragen zur Biopolitik und stellt dabei klar, wie sehr ihr die zunehmende Körperfixiertheit unserer Gesellschaft Angst mache. Das Denken und Handeln der Menschen drehe sich immer stärker um Gesundheit, Fitness, Schönheit, Ernährung - und Wirtschaft und Politik schlachteten diesen Trend aus. Sie könne einfach die Vorstellung nicht aushalten, dass Menschen einen Schrittzähler tragen, um ihre Bewegungsdaten täglich an eine Versicherung zu übermitteln, die sie dann mit höheren oder niedrigen Beiträgen belohne oder bestrafe. Zeh kritisiert das sogenannte "Social Credit System" in China, welches das alltägliche Verhalten chinesischer Staatsbürger mit der Vergabe von Punkten belohnt oder bestraft. Oder Singapur, das sich in eine "Smart Nation" verwandele und dabei auch sein Gesundheitssystem mittels Vernetzung, Big Data und Telemonitoring fit für die Zukunft mache.
Sie warnt vor immer noch vorhandenen totalitären Neigungen innerhalb unserer demokratischen Regime, reiht ein politisches Statement an das nächste, und man stimmt ihr in vielen Punkten ja ohne weiteres zu. Das Problem ist aber, dass Juli Zeh seit Beginn der Pandemie von ihrem Programm nicht abweicht, ihren Standpunkt angesichts der durch das Virus geschaffenen völlig neuen Situation nicht überdenkt oder differenziert. Im Gegenteil: Sie hält daran genau so und nicht anders fest. Die Kontinuität der politischen Aussagen im Roman von 2009, ihrer Statements in "Fragen zu ,Corpus Delicti'" und derer, die sie seit April in den Medien vertreten hat, führt das geradezu beispielhaft vor Augen. Das heißt nicht, dass man von ihr erwartete, dass sie mit dem Auftreten von Corona ihre Ansichten revidierte und die Einschränkungen der individuellen Freiheit, denen wir seit der Kontaktsperre ausgesetzt sind, begrüßte. Darum geht es nicht.
Es geht um etwas anderes: Juli Zeh verhandelt in ihrem Roman die Gefahren, die sie in der Gesundheitspolitik der Gegenwart diagnostiziert. Sie macht aus ihnen in der Fiktion ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn wir in einer "Gesundheitsdiktatur" lebten, in der Zigarettenrauchen strafbar wäre, es keine Privatangelegenheiten mehr gäbe, weil alles staatlich kontrolliert wäre; wir Schlaf-, Ernährungs-, Ertüchtigungsberichte und Hygieneproben abgäben und zum Gruß alle (guter Witz übrigens) "Santé" riefen? Dieses Gedankenspiel allerdings beruht, um jenen politischen Effekt zu erzielen, den Juli Zeh, wie sie in ihrem neuen Buch darlegt, durchaus beabsichtigt, auf ihrer besonderen Wahrnehmung der Wirklichkeit vor Corona.
Mit dem Auftreten des neuen Virus haben sich diese Voraussetzungen nun geändert. Wir alle sind plötzlich Teil der tatsächlichen Empirie, erleben eine Situation, die uns bis dahin nicht bekannt war, erkunden, was das mit uns macht und wie wir uns dazu verhalten wollen. Betrachtet man die neuesten Äußerungen der Schriftstellerin, die seit 2019 auch als ehrenamtliche Verfassungsrichterin in Brandenburg tätig ist, gewinnt man allerdings den Eindruck, dass es gar nichts mit ihr macht, Teil der Empirie zu sein. Für sie gelten die immer noch gleichen Voraussetzungen. Sie bleibt auf ihrem Kurs. Während man selbst sehr deutlich spürt, in einer Situation zu sein, die vollkommen neu und unerprobt ist, vermittelt Juli Zeh den Eindruck, diese Situation schon lange zu kennen.
Sie sagt deshalb das schon vorher von ihr Erwartbare: "Demokratische Politik darf auch in Krisenzeiten nicht nur den Vorgaben von einzelnen Beratern folgen und sagen, jetzt läuft hier alles aus dem Ruder und deshalb müssen wir drakonisch in die Bürgerrechte eingreifen." Sie meint: "Was mir Angst macht, ist die Erkenntnis, wie wenig wir als demokratische Gesellschaft mit Krisensituationen umgehen können. Wie schnell wir zu angstgetriebenen Entscheidungen bereit sind, wie kopflos auch unsere gewählten Politiker agieren, wenn sie gleich die Verantwortung an ,Berater' abgeben, statt besonnen im Sinne der Demokratie zu agieren." Sie bedauert (Anfang April), dass die sogenannte Herdenimmunisierung nie ernsthaft diskutiert worden sei - und man kommt nicht umhin, an die Widerstandsgruppe in "Corpus Delicti" zu denken, die sich "R.A.K." nennt: "Recht auf Krankheit". Auf die "Berater", mit denen sie offenbar die Virologen meint, kommt sie immer wieder zurück. Dabei haben gerade die Virologen und Virologinnen, die sich täglich öffentlich mit den neuesten Zahlen und Erkenntnissen auseinandersetzen, gezeigt, dass sie keine homogene Gruppe sind - und Politiker aus ihren Ergebnissen durchaus unterschiedliche Schlussfolgerungen ziehen.
Es geht darum, die Freiheit zu verteidigen. Wenn aber Juli Zeh sich nicht auf die sich vor ihren Augen verändernde Wirklichkeit einlässt, sondern nur ihr immergleiches Programm abspult, hilft sie in einer komplizierten Situation nicht weiter.
JULIA ENCKE
Juli Zeh: "Fragen zu ,Corpus Delicti' - Wann wird der Begriff der ,Gesundheitsdiktatur' von der Polemik zur Zustandsbeschreibung?", btb, 240 Seiten, 8 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.06.2020Alles nur Gedankenspiele
Im Erläuterungsband zu ihrem Bestseller „Corpus Deliciti“ interviewt Juli Zeh sich selbst
Ursprünglich war Juli Zehs „Corpus Delicti“ ein Theaterstück, eine Auftragsarbeit zumal, aber eine, die sich für sie bewährte: Die Romanfassung, die sie 2009 herausbrachte, wird heute im Deutschunterricht gelesen. Es geht um einen Staat, der die Reinheit des Körpers zum obersten Gebot gemacht hat – eine Gesundheitsdiktatur, in der alle Krankheiten die Menschen zu Aussätzigen machen und jede Missachtung permanenter Selbstoptimierung als Frevel an der Allgemeinheit geahndet wird. Klar, dass das Buch in den vergangenen Wochen oft zitiert wurde, zumal Juli Zeh, die nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Verfassungsrichterin ist, sich öffentlich positioniert und die Wahrung der Bürgerrechte angemahnt hatte. Nun gibt’s auch noch das Buch zum Buch: „Fragen zu Corpus Delicti“.
Um es gleich vorwegzunehmen: Manches, was sie dort schreibt, ist im Zusammenhang mit der Pandemie vielleicht interessant, aber es ist nicht das Buch zur Pandemie. Zeh hat es schon vorher geschrieben, es ist nur bedingt nützlich als Debattenbeitrag zu Covid-19. Denn es geht in „Corpus Delicti“ zwar um Gesundheitswahn, einen totalitären Staat, den kaum einer als das empfindet, was er ist, denn er unterdrückt ja voller Fürsorge. Eine ansteckende Krankheit haben die Protagonistin Mia Holl und ihr Bruder aber nicht.
Die „Fragen zu Corpus Delicti“ stellt Juli Zeh sich selbst, das ganze Buch ist ein fiktives Interview. Die Fragen habe sie aus Briefen, die sie zu „Corpus Delicti“ über die Jahre bekommen habe, schreibt Zeh, das mag wohl sein; das ist dennoch nicht die eleganteste Form, die man sich vorstellen kann. Ein Teil des Buches erläutert die Vorgeschichte, und obwohl es dann ein Buch über Biopolitik wurde, war der Ausgangspunkt für „Corpus Delicti“ die Hexenverfolgung, und die Wirklichkeit, an der sie ihre Thesen prüfte, war der „Krieg gegen den Terror“. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Die Abwägung zwischen Sicherheit und Unterdrückung, zwischen Individualismus und Solidarität.
Zeh stellt die Biopolitik in den Fokus, die für sie unweigerlich in Totalitarismus mündet – Politik, die den Menschen an seinem Körper misst, von der Ethnie übers Geschlecht bis zur Gesundheit. Sie fordert die Freiheit ein, sich selbst zu schaden, nicht die, andere dabei mitzunehmen. Und diese Unterscheidung ist sehr kompliziert. Sie prägt die spannendsten Stellen in „Fragen zu Corpus Delicti“.
Selbstoptimierung ist Juli Zeh ein Gräuel, denn diese begreift den Menschen ihrer Auffassung nach als Produkt. Das permanente „Nudging“, also zwanglose Anhalten zu gesundem Verhalten, die Anreize, Dinge zu unterlassen, die gar nicht verboten sind, sind ihr als Juristin suspekt. Wenn einer sich zum Beispiel im Supermarkt gegen die gesündeste Milch entscheidet, dann vielleicht nur, weil er sie sich nicht leisten kann. Ist das dann schon, der potenziellen Belastung der Krankenkasse wegen, eine Sünde gegen das Allgemeinwohl? Hier, schreibt Zeh, ist der göttliche Wille entfallen und wurde durch das menschliche Versagen ersetzt. Kein Schicksal ist mehr schuld an Krankheit, sondern jeder selbst. Das ist der Bürde zu viel, findet sie. Wer aber entscheidet, wann Eigenverantwortung zur Bürde wird, von der der Einzelne befreit werden sollte?
Alles nur Gedankenspiele, sie betont das immer wieder – keine absoluten Aussagen, keine Prinzipienreiterei. Alles muss ständig neu verhandelt, abgeklopft und abgewogen werden. Demokratie ist eben anstrengend. Was nun die Gedankenspiele selbst angeht: Manche ihrer Schlüsse sind einfach nur logisch. Klar, Nudging ist eine Vorstufe des Sozialkredits, den Chinesen aufzubauen gezwungen werden, indem sie besonders brav sind. Andere Gleichungen sind eher schwierig. Beim Thema Prävention beispielsweise zieht Zeh einmal Steven Spielbergs „Minority Report“ heran, einen Science-Fiction-Thriller, in dem es bei der Polizei ein Dezernat für Precrime gibt, das potenzielle Mörder unschädlich macht, bevor sie überhaupt etwas Verbotenes getan haben – aufgrund von Weissagungen, und ungeachtet der Tatsache, dass die Zukunft immer beweglich und veränderbar ist. Diese Art der Prävention lässt sich aber auf Krankheiten nur mit Mühe und auf den Pandemie-Fall gar nicht übertragen. Die Entsprechung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen ist eher der Sozialarbeiter, der sich im Jugendzentrum engagiert, als der Precrime-Kommissar. Das „Minority Report“-Prinzip, umgekehrt übertragen aufs Gesundheitssystem, wäre ein Arzt, der seine Patienten erschießt, um sich nicht mit der Therapie herumschlagen zu müssen.
Trotz der schrägen Interview-Form und der gelegentlichen logischen Verrenkungen ist „Fragen zu Corpus Delicti“ doch eine manchmal inspirierende Lektüre; weil Juli Zeh ein so großartiges Bild vom Menschen zeichnet, in all seiner Schwäche und Fehlerhaftigkeit, seinem Streben nach einer Perfektion, die es nicht geben kann. Menschsein unterliegt eben keiner Logik. Und wären wir doch vollkommen, und alles um uns herum, so würden wir es nicht wissen. Jede Erkenntnis bedingt immer auch ihr Gegenteil.
SUSAN VAHABZADEH
Juli Zeh: Fragen zu Corpus Delicti. btb Verlag, München 2020. 240 Seiten, 8 Euro.
Juli Zeh
Foto: dpa
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Im Erläuterungsband zu ihrem Bestseller „Corpus Deliciti“ interviewt Juli Zeh sich selbst
Ursprünglich war Juli Zehs „Corpus Delicti“ ein Theaterstück, eine Auftragsarbeit zumal, aber eine, die sich für sie bewährte: Die Romanfassung, die sie 2009 herausbrachte, wird heute im Deutschunterricht gelesen. Es geht um einen Staat, der die Reinheit des Körpers zum obersten Gebot gemacht hat – eine Gesundheitsdiktatur, in der alle Krankheiten die Menschen zu Aussätzigen machen und jede Missachtung permanenter Selbstoptimierung als Frevel an der Allgemeinheit geahndet wird. Klar, dass das Buch in den vergangenen Wochen oft zitiert wurde, zumal Juli Zeh, die nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Verfassungsrichterin ist, sich öffentlich positioniert und die Wahrung der Bürgerrechte angemahnt hatte. Nun gibt’s auch noch das Buch zum Buch: „Fragen zu Corpus Delicti“.
Um es gleich vorwegzunehmen: Manches, was sie dort schreibt, ist im Zusammenhang mit der Pandemie vielleicht interessant, aber es ist nicht das Buch zur Pandemie. Zeh hat es schon vorher geschrieben, es ist nur bedingt nützlich als Debattenbeitrag zu Covid-19. Denn es geht in „Corpus Delicti“ zwar um Gesundheitswahn, einen totalitären Staat, den kaum einer als das empfindet, was er ist, denn er unterdrückt ja voller Fürsorge. Eine ansteckende Krankheit haben die Protagonistin Mia Holl und ihr Bruder aber nicht.
Die „Fragen zu Corpus Delicti“ stellt Juli Zeh sich selbst, das ganze Buch ist ein fiktives Interview. Die Fragen habe sie aus Briefen, die sie zu „Corpus Delicti“ über die Jahre bekommen habe, schreibt Zeh, das mag wohl sein; das ist dennoch nicht die eleganteste Form, die man sich vorstellen kann. Ein Teil des Buches erläutert die Vorgeschichte, und obwohl es dann ein Buch über Biopolitik wurde, war der Ausgangspunkt für „Corpus Delicti“ die Hexenverfolgung, und die Wirklichkeit, an der sie ihre Thesen prüfte, war der „Krieg gegen den Terror“. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Die Abwägung zwischen Sicherheit und Unterdrückung, zwischen Individualismus und Solidarität.
Zeh stellt die Biopolitik in den Fokus, die für sie unweigerlich in Totalitarismus mündet – Politik, die den Menschen an seinem Körper misst, von der Ethnie übers Geschlecht bis zur Gesundheit. Sie fordert die Freiheit ein, sich selbst zu schaden, nicht die, andere dabei mitzunehmen. Und diese Unterscheidung ist sehr kompliziert. Sie prägt die spannendsten Stellen in „Fragen zu Corpus Delicti“.
Selbstoptimierung ist Juli Zeh ein Gräuel, denn diese begreift den Menschen ihrer Auffassung nach als Produkt. Das permanente „Nudging“, also zwanglose Anhalten zu gesundem Verhalten, die Anreize, Dinge zu unterlassen, die gar nicht verboten sind, sind ihr als Juristin suspekt. Wenn einer sich zum Beispiel im Supermarkt gegen die gesündeste Milch entscheidet, dann vielleicht nur, weil er sie sich nicht leisten kann. Ist das dann schon, der potenziellen Belastung der Krankenkasse wegen, eine Sünde gegen das Allgemeinwohl? Hier, schreibt Zeh, ist der göttliche Wille entfallen und wurde durch das menschliche Versagen ersetzt. Kein Schicksal ist mehr schuld an Krankheit, sondern jeder selbst. Das ist der Bürde zu viel, findet sie. Wer aber entscheidet, wann Eigenverantwortung zur Bürde wird, von der der Einzelne befreit werden sollte?
Alles nur Gedankenspiele, sie betont das immer wieder – keine absoluten Aussagen, keine Prinzipienreiterei. Alles muss ständig neu verhandelt, abgeklopft und abgewogen werden. Demokratie ist eben anstrengend. Was nun die Gedankenspiele selbst angeht: Manche ihrer Schlüsse sind einfach nur logisch. Klar, Nudging ist eine Vorstufe des Sozialkredits, den Chinesen aufzubauen gezwungen werden, indem sie besonders brav sind. Andere Gleichungen sind eher schwierig. Beim Thema Prävention beispielsweise zieht Zeh einmal Steven Spielbergs „Minority Report“ heran, einen Science-Fiction-Thriller, in dem es bei der Polizei ein Dezernat für Precrime gibt, das potenzielle Mörder unschädlich macht, bevor sie überhaupt etwas Verbotenes getan haben – aufgrund von Weissagungen, und ungeachtet der Tatsache, dass die Zukunft immer beweglich und veränderbar ist. Diese Art der Prävention lässt sich aber auf Krankheiten nur mit Mühe und auf den Pandemie-Fall gar nicht übertragen. Die Entsprechung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen ist eher der Sozialarbeiter, der sich im Jugendzentrum engagiert, als der Precrime-Kommissar. Das „Minority Report“-Prinzip, umgekehrt übertragen aufs Gesundheitssystem, wäre ein Arzt, der seine Patienten erschießt, um sich nicht mit der Therapie herumschlagen zu müssen.
Trotz der schrägen Interview-Form und der gelegentlichen logischen Verrenkungen ist „Fragen zu Corpus Delicti“ doch eine manchmal inspirierende Lektüre; weil Juli Zeh ein so großartiges Bild vom Menschen zeichnet, in all seiner Schwäche und Fehlerhaftigkeit, seinem Streben nach einer Perfektion, die es nicht geben kann. Menschsein unterliegt eben keiner Logik. Und wären wir doch vollkommen, und alles um uns herum, so würden wir es nicht wissen. Jede Erkenntnis bedingt immer auch ihr Gegenteil.
SUSAN VAHABZADEH
Juli Zeh: Fragen zu Corpus Delicti. btb Verlag, München 2020. 240 Seiten, 8 Euro.
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