»Es war gegen Ende des 25. Jahrhunderts des prähistorischen, damals christlich genannten Zeitalters, als bekanntlich jene unerwartete Katastrophe eintrat, mit der die neue Epoche begann, jenes glückliche Verhängnis, das den überbordenden Strom der Zivilisation zum Wohle des Menschen verebben ließ. Ich habe kurz von diesem Untergang und der unverhofften Rettung zu berichten, die binnen weniger Jahrhunderte durch heldenhafte und siegreiche Anstrengungen gelang.«Vor Klimakatastrophen fürchtet sich nicht erst das 21. Jahrhundert. In fiktiven Zukunftsentwürfen spielen sie schon weit länger eine Rolle. Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert hatte Gabriel Tarde den Kältetod der Erde und den Rückzug der Menschen in ihre wärmeren Schichten als soziopolitisches Experiment imaginiert. Am Nullpunkt der Gesellschaft führt sein Fragment einer Geschichte der Zukunft erzählerisch die unterschiedlichen Formen sozialer Interaktion vor Augen. Tardes Theorie von Innovation und Nachahmung eröffnet auch in dieser Zukunftsfiktion neue Sichtweisen auf altbekannte Fragestellungen des sozialen Miteinanders. In Tardes essayistischem Entwurf scheint die Menschheit einen dauerhaften Frieden erreicht zu haben. Als dann die Sonne allmählich erkaltet, ziehen sich die verzweifelnden Überlebenden ins wärmste Gebiet der Erdoberfläche zurück, wo ihr charismatischer Anführer schließlich auf die Idee verfällt, die Zukunft der Menschheit unter die Erde zu verlegen. Ein großes technohumanistisches Sozialexperiment nimmt seinen Lauf, das die Nutzung von Erdwärme, den Bau unterirdischer Städte und ihre Verbindung durch Untergrundbahnen vorwegnimmt.