Durch die vor allem von der französischen Literatur und Philosophie ausgehende Infragestellung des einen, feststehenden, hinter allem Materiellen sich verbergenden Sinnes wendete sich in der ästhetischen Diskussion der Blick auf die "andere Tradition", jene Tradition, die - von Zenons Paradoxon über die Romantiker bis hin zu Nietzsche und Foucault - der Totalität des Sinns des Werkes die Dekonstruktion des einen Sinns im Fragment gegenüberstellt. Unter historischen und systematischen Aspekten unternehmen die französischen, englischen, amerikanischen und deutschen Autoren des vorliegenden Buches eine Rekonstruktion dieser "anderen" Tradition. Ausgehend von literarischen und theoretischen Texten von der Antike bis zur Moderne wird dabei der Zusammenhang des unzertrennlichen Beziehungspaares von Fragment und Totalität einer erneuten Betrachtung unterworfen.