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Im Corpus Aristotelicum sind 18 Stellen nachweisbar, an denen Aristoteles dem fundamentalen Theorem der euklidischen Geometrie von der Gleichheit der Dreieckswinkelsumme formal entgegengesetzte - also nichteuklidische - Aussagen zitiert. Es ist aus dem Kontext zu entnehmen, dass diese Aussagen im Rahmen eines von den Geometern der Akademie unternommenen Versuchs entstanden, den Fundamentalsatz der euklidischen Geometrie auf indirektem Weg zu beweisen. Der Versuch scheiterte, die dem Beweisvorgang zu Grunde gelegten, nichteuklidischen Aussagen blieben unwiderlegt, und Aristoteles vertrat…mehr

Produktbeschreibung
Im Corpus Aristotelicum sind 18 Stellen nachweisbar, an denen Aristoteles dem fundamentalen Theorem der euklidischen Geometrie von der Gleichheit der Dreieckswinkelsumme formal entgegengesetzte - also nichteuklidische - Aussagen zitiert. Es ist aus dem Kontext zu entnehmen, dass diese Aussagen im Rahmen eines von den Geometern der Akademie unternommenen Versuchs entstanden, den Fundamentalsatz der euklidischen Geometrie auf indirektem Weg zu beweisen. Der Versuch scheiterte, die dem Beweisvorgang zu Grunde gelegten, nichteuklidischen Aussagen blieben unwiderlegt, und Aristoteles vertrat schließlich die Auffassung, dass die Alternative "euklidisch - nichteuklidisch" unentscheidbar sei. In den der menschlichen Freiheit gewidmeten Kapiteln seiner Ethiken bringt er daher als einziges Beispiel, um die Freiheit von Wahl und Entscheidung des handelnden Subjekts zu illustrieren, die unentschiedene und auf die Entscheidung des Subjekts wartende Alternative der Behauptung oder Negationder Gleichheit der Dreieckswinkelsumme mit zwei rechten Winkeln.
Autorenporträt
Imre Tóth, Universität Regensburg.
Rezensionen
"Wer lese nun das Buch? Seine Bedeutung für den Mathematik- oder Philosophiehistoriker steht außer Zweifel. Aber auch Altertumskundler der philologischen Richtungen sollten es in die Hand nehmen, etwa wenn sie sich für den Werdegang mathematischer Forschung im Umfeld von Akademie und Peripatos interessieren; Tóth ist dort am besten, wo er die einzelnen Stufen des Erkenntnisprozesses aus den Sedimentschichten der Äußerungen bei Aristoteles und Euklid rekonstruiert. Nicht zuletzt aber wird, wer sich in irgendeiner Weise vertieft mit einer der von Tóth behandelten Stellen befaßt, seine Erläuterungen dankbar heranziehen; was deren geometrische Hintergründe angeht, ist so manches knifflige Rätsel nun gelöst."
Wilfried H. Lingenberg in: BMCR 2012.08.03