Ron Winklers Lyrik ist, um es mit dem Titel eines seiner Gedichte zu sagen, ein "Leitfaden für Landschaftstouristen" - zu denen wir heute alle mehr oder weniger geworden sind, wenn wir vor die Berg-, See- und Waldbilder der Natur treten: "vor der Mattscheibe eines Sees/ existiert etwas. Es könnte wesentlich sein./ auf einer Oberfläche grasen Tiere./ vielleicht sind sie echt./ am Horizont versinkt etwas Altes." Die der Natur entlehnten, fast verblassten Metaphern, die sich seit der Romatik in unserem Sprachgebrauch tummeln und auf den sozialen Feldern wieder aufladen, nutzt Ron Winkler für eine neue Beschreibung der Natur. Deren sinnliche Erfahrung ist für ihn immer unterwandert von einer Mediengegenwärtigkeit, "Natur" wird zur Projektionsfläche für ein modernes Lebensgefühl.