Geschlechtsspezifische Forschung heißt: erkunden, wie Rollen und Fähigkeiten konstruiert werden. Das bedeutet: nicht 51 %, sondern 100% der Menschheit erforschen. Vor diesem Hintergrund behandelt die Autorin die Kreativität der weiblichen Stimmen und Körper. Sie untersucht, wie im Hochmittelalter Frauen die traditionellen Vorstellungen manipulierten, um sich von der Bürde der Fortpflanzung zu befreien, die weibliche Fruchtbarkeit aber zu einem machtvollen Symbol erhoben; wie sie sich der Familie entzogen, in den stinkenden Gassen mittelalterlicher Städte aber der Gesellschaft dienten; wie sie die christlichen Dichotomien männlich/ weiblich, mächtig/arm nutzten, um sich ihre imitatio Christi zu erleichtern, diese Dichotomien aber, indem sie sie der humanitas unterordneten, untergruben.