Assoziative Sprach- und Lautspiele, Language crossing, Wortverdrehungen, Nonsense-Wörter Sprachen und Codes treten in Disput, kommentieren, durchdringen und missverstehen einander, zu einer Synthese finden sie nicht. Doch anstelle gewohnter (An-)Klagen tritt die subversive Kraft des Lachens. Damit, so urteilt der Germanist Werner Wintersteiner, "erzielt Oswald eine atemberaubende Dynamik, gelingt ihm ein sprachliches Feuerwerk, das seinesgleichen sucht".Die seltenen Lesungen, bei denen der Autor gern zusammen mit Jazzformationen auftritt, haben Kultcharakter, nur alle paar Jahre gönnt er seiner Lesergemeinde einen weiteren Gedichtband. Mit Frakturen zeigt sich Jani Oswald einmal mehr als virtuoser Sprachakrobat, als Meister einer Poetologie der spielerischen Brechungen und abrupten Brüche. Ein Teil der Gedichte entstand in Zusammenhang mit dem Unikum-Projekt BUHTABENZUPE.1985 trat Jani Oswald mit seinem ersten Gedichtband an die Öffentlichkeit, 1992 folgte der zweite, der das zwiespältige Verhältnis zwischen Slowenisch und Deutsch schon im gespiegelten Titel Babylon/Babilon visualisiert. Gedichte wie "Jaz ich" wurden zum Orientierungspunkt einer jungen, zweisprachig aufgewachsenen Generation, die sich nicht mehr über ethnische Zugehörigkeit definieren (lassen) wollte, sondern gewillt war, sich der Last und Lust eines sprachlichen Grenzgängertums auszusetzen.