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NOW IN PAPERBACK-The most important tool for the future of humanity. More data can't solve all our problems: this is a guide to the unique ability humans have to frame new questions and so get better results than anyone could have previously imagined. We long thought that the best decisions are based on data and lots of it. FRAMERS is an investigation of both the limits of data-driven artificial intelligence and a user's manual for the irreplaceable ability that has enabled Homo sapiens' most enduring platforms of prosperity and happiness. Cukier, Mayer-Schönberger, and de Véricourt define…mehr

Produktbeschreibung
NOW IN PAPERBACK-The most important tool for the future of humanity. More data can't solve all our problems: this is a guide to the unique ability humans have to frame new questions and so get better results than anyone could have previously imagined. We long thought that the best decisions are based on data and lots of it. FRAMERS is an investigation of both the limits of data-driven artificial intelligence and a user's manual for the irreplaceable ability that has enabled Homo sapiens' most enduring platforms of prosperity and happiness. Cukier, Mayer-Schönberger, and de Véricourt define exactly what is the most important thing humans will always do better than robots. Frames are mental models of the world that we use to understand problems and to come up with new or refined solutions. As a tool, framing has always been with us. But as long as we were focused on traits like memory and reasoning that were more obviously essential to human cognition, framing didn't get much attention. Now that computers have become better at some of those cognitive tasks, framing stands out as a critical function-one that matters more than ever because it can't be handed off to the machines. Framing means dreaming with constraints, letting your mind wander in a methodical and structured way, or wondering how old tools could be applied to new problems. FRAMERS shows how framing will not just be a way to improve how we make decisions in the era of algorithms but will be a matter of survival for humanity in the coming age of machine prosperity.
Autorenporträt
Kenneth Cukier, Viktor Mayer-Schönberger, and Francis de Véricourt
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.05.2022

Ein Spiel mit Perspektiven
Ein Band über die guten Seiten des Framings

Der Begriff "Framing" hat im politischen Diskurs längst Antonio Gramscis gute alte "Hegemonie" abgelöst. Im internetbasierten Alltag bedeutet er umgangssprachlich meistens, dass die Social-Media- und Influencer-Truppen einer Partei oder Organisation es geschafft haben, eine bestimmte Sicht auf ein neues Phänomen durchzusetzen und diese Perspektive in der Debatte zu verfestigen - oder sie blitzschnell zu ihren Gunsten zu verschieben, wenn sie nicht mehr funktioniert.

Sozialwissenschaftler würden zum Thema Framing auf die Arbeiten von Daniel Kahneman und Amos Twersky verweisen: Setzt man Probanden verschiedenen Darstellungen desselben Gegenstands aus, werden diese bestimmen, wie man sich dem Thema gegenüber verhält. Der Begriff des Framings hat derzeit eher einen schlechten Ruf, er erinnert an Trickstertum und Manipulation. Die Autoren des vorliegenden Buchs, der Journalist Kenneth Cukier, der österreichische Jurist Viktor Mayer-Schönberger und der französische Informatiker Francis de Véricourt, wollen das ändern. "Framing" ist für sie eine kreative Methode zur Problemlösung: "Framing ist nach unserem Verständnis nicht, in welchem Licht etwas erscheint", heißt es mit Blick auf Kahneman und Twersky, "für uns steht 'Framing' vielmehr für die bewusste Verwendung gedanklicher Modelle, um mehr und alternative Entscheidungsmöglichkeiten zu erkennen."

Den Autoren geht es um das Spiel mit Perspektiven. So stellen sie einen Satz von Regeln auf, der allerdings nicht der Kreativität als Selbstzweck verpflichtet ist, wie etwa die scheinbar sinnlosen Handlungsanweisungen von regelbasierten Kunstavantgardegruppen wie Oulipo oder Fluxus. Tatsächliche Probleme in Forschung, Planung und Verwaltung sollen von den "Framern" bewältigt werden können. So gestehen sie dem "kontrafaktischen Denken", also der Phantasie, eine wichtige Rolle in ihrem Prozess zu, aber dieses soll durch Bedingungen wie Konsistenz in Wahrnehmung und Handeln sowie ein genaues Bewusstsein für Kausalitäten ausbalanciert werden.

"Out of the box" zu denken sei nicht genug, so die Autoren, es gelte vielmehr, die real existierenden Beschränkungen produktiv zu machen. Es sei aber ebenso wichtig, die materiellen und politischen Bedingungen für kreative Arbeit zu sichern. Die Arbeit der "Framers" werde derzeit von populistischen "Emotionalisten" der Trump-Schule genauso bedroht wie von Vertretern falsch verstandener "künstlicher Intelligenz", die den Computern die Macht überlassen wollten.

Entscheidungsfähigkeit sei eine grundlegende menschliche Eigenschaft, die durch die Framing-Handlungsvorschläge gestärkt werden solle. Dabei ist Cukier und seinen Kollegen keine Technikfeindlichkeit vorzuwerfen. Viele Beispiele für kompetente Problemlösung durch "Framing" haben eine technische Komponente, ein Fall beschreibt den Einsatz von maschinellem Lernen in der Arzneimittelproduktion. Die Technik ist in "Framers" eher Servolenkung als Autopilot, der Mensch sitzt immer hinterm Steuer und gibt die Richtung vor.

"Framers" ist zuallererst ein Management-Buch, aber auch eine Art Manifest einer bedrohten gesellschaftlichen Mitte und des liberalen Pluralismus. Der letzte Vorschlag der Autoren lautet: "Lehnen Sie alles ab, was sich als einzig gültiger Frame zur Erfassung der gesamten Wirklichkeit geriert." Die Autoren unterstreichen die Nähe ihres Denkens zu dem der amerikanischen Politologin Judith Shklar: Menschen müssten angstfrei entscheiden und handeln können.

Das Problem von "Framers" ist nicht der Inhalt, sondern der Titel und die Terminologie. "Framing" ist in den Sozialwissenschaften schon als Begriff prominent besetzt, und jemand, der nach dem wahrnehmungspsychologischen Konzept von Kahneman und Twersky sucht, wird von dem vorliegenden Werk eher enttäuscht sein. Die Autoren greifen durchaus auf Kahnemans Arbeiten zurück, erweitern aber die Bedeutung des Framing-Begriffs in mehreren Dimensionen, sodass es klüger gewesen wäre, für das neue "Framing" als erweiterte Entscheidungstechnik einen anderen zu erfinden, das Ganze gewissermaßen neu zu framen. GÜNTER HACK

K. Cukier, V. Mayer-Schönberger und F. de Véricourt: "Framers". Wie wir bessere Entscheidungen

treffen und warum uns Maschinen um diese Stärke immer beneiden werden.

Redline Verlag, München 2022. 272 S., geb., 25,- Euro.

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