Geleitwort Insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg haben sich Franchise-Systeme in den Märkten der westlichen Industriegesellschaften ausgebreitet. Es geht dabei um unabhängige Unternehmungen, die eine Dienstleistung oder ein Produkt in fest definierter Qualität unter einem Markennamen vertreiben und für die Inanspruchnahme dieses Namens, für zentralisiertes Marketing, zentralisierten Einkauf, zentralisierte Produktentwicklung und zentralisierte Qualitätsüberwachung eine Gebühr (die "franchise fee") entrichten. Bekannte Beispiele sind McDonald's, Obi und ähnliche Ketten. Mit dem Aufkommen dieser symbiotischen Vertriebsform zwischen Unternehmung und Markt stellt sich die Frage, wie diese EntwiCklung theoretisch zu erklären ist. Worin liegen die konkurrenzmäßigen Vorteile? Entsprechen diesen volkswirtschaftliche Vorteile oder handelt es sich lediglich um eine versteckte Form der Monopolisierung, gegen die man wettbewerbspolitisch eingreifen sollte? Und weiter: Warum haben sich diese Vertriebsformen erst in neuerer Zeit entwickelt, obwohl sie sich doch ebensogut auch bereits zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts hätten bilden können? Dieses ist die Thematik, der sich die vorliegende Arbeit widmet. Der Verfasser nähert sich dieser Fragestellung aus der Perspektive der "Neuen Institutionenökonomik" , die die Entwicklung von Organisationsformen aus ihren Wettbewerbsvorteilen zu erklären sucht. Er verknüpft diesen Gedanken mit der Qualitätssicherungsproblematik, wie sie in der Informationsökonomie neuerdings verstärkt Beachtung gefunden hat und diskutiert die Entwicklung von Franchise Ketten vor dem Hintergrund alternativer institutioneller Lösungsmöglichkeiten für die Qualitätssicherungsproblematik. Die theoretischen Erörterungen gewinnen eineweitere Dimension aus der Diskussion einiger Franchise Systeme (McDonald's, Aufina, Quick-Schuh und Eismann).
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