Gewandter Diplomat, mächtiger Vorsitzender des herzoglichen Rates; geschätzter Redner und produktiver Autor; Mäzen und Stifter; Bischof und Abt -Guillaume Fillastre der Jüngere wirkte auf vielen Gebieten, stets mit großem persönlichen Einsatz, häufig an einflußreicher Stelle. Eine Betrachtung seines Lebens erschließt daher viele Facetten seiner Zeit. Als Diplomat Philipps des Guten von Burgund, später als Vorsitzender des herzoglichen ates war Guillaume stets in hervorgehobener Stellung am politischen Geschehen beteiligt. Seine Karriere zeigt beispielhaft unterschiedliche Formen diplomatischer Verhandlungen und Mechanismen politischer Entscheidungen, aber auch Möglichkeiten und Grenzen des einzelnen an einem der bedeutendsten Höfe des 15. Jahrhunderts. Auch in seinen kirchlichen Ämtern war Guillaume äußerst aktiv. Seine Abtei Saint-Bertin förderte er mit viel Energie und Einfallsreichtum. In seinen Bistümern Verdun, Toul und Tournai versuchte er gegen zähe Widerstände seine Herrschaft zu stärken und kirchliche Reformen anzustreben meist mit wenig Erfolg. Damit zeigen seine Episkopate nachdrücklich, wie eingeschränkt der Handlungsspielraum von Bischöfen im 15. Jahrhundert war - auch wenn sie besten Willen zeigten. Ohne die Unterstützung der weltlichen Fürsten hatten die Diözesane keine Aussicht auf Erfolg. Beständiger als Guillaumes Reformversuche waren die aufsehenerregenden Stiftungen, die er seinem Kloster und dem Bistum hinterließ. Seinem Hang zum Schönen und Prächtigen blieb er auch im Tode treu:Als letzte Ruhestätte ließ er sich ein prunkvolles Renaissance-Grabmal errichten - das erste nördlich der Alpen.
Kurztext:
Guillaume Fillastre der Jüngere steht durch sein facettenreiches Leben zwischen Fürstendienst und Kirchenamt, zwischen praktischer Politik und Propaganda, zwischen scholastischer Tradition und humanistischer Erneuerung in vielem beispielhaft für den Typ des gelehrten Rates und hochrangigen Prälaten im 15. Jahrhundert. Die Darstellung seiner vielfältigen Aktivitäten erhellt weite Bereiche der burgundischen und internationalen Politik sowie der kirchlichen Verhältnisse im 15. Jahrhundert.
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Guillaume Fillastre der Jüngere steht durch sein facettenreiches Leben zwischen Fürstendienst und Kirchenamt, zwischen praktischer Politik und Propaganda, zwischen scholastischer Tradition und humanistischer Erneuerung in vielem beispielhaft für den Typ des gelehrten Rates und hochrangigen Prälaten im 15. Jahrhundert. Die Darstellung seiner vielfältigen Aktivitäten erhellt weite Bereiche der burgundischen und internationalen Politik sowie der kirchlichen Verhältnisse im 15. Jahrhundert.
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