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Produktdetails
  • NichtSoKleineBibliothek Nr.1
  • Verlag: Piet Meyer Verlag AG
  • Seitenzahl: 105
  • Erscheinungstermin: 14. Oktober 2009
  • Deutsch
  • Abmessung: 200mm
  • Gewicht: 249g
  • ISBN-13: 9783905799057
  • ISBN-10: 3905799057
  • Artikelnr.: 26156474
Autorenporträt
Michael Peppiatt ist renomierter Kunstkritiker und Korrespondent der New York Times und vor allem durch seine Publikationen über Francis Bacon international bekannt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.01.2010

Freier Austausch

Der endgültige Aufstieg des Malers Francis Bacon zu den höchsten Rängen fand 1971 in Paris statt, mit einer großen Retrospektive im Grand Palais. Michel Leiris hatte damals für den Abend der Eröffnung gemeinsam mit seiner Frau Louis - Stieftochter Daniel-Henri Kahnweilers und Galeristin - ein Bankett für den Freund organisiert. Obwohl sich einige Stunden zuvor Bacons Geliebter George Dyer das Leben genommen hatte, fand es statt - und an den Tischen breitete sich die bestürzende Nachricht aus. Der als Biograph und Interpret Bacons bekannt gewordene Michael Peppiatt beschreibt diesen Abend in seinen Erinnerungen an die Freundschaft zwischen Bacon und Leiris: zwischen dem äußerst zurückhaltenden Intellektuellen und dem impulsiven Künstler, die er beide aus nächster Nähe kannte. Und er hat wohl recht mit der Einschätzung, dass gerade die Gegensätzlichkeit das belebende Element dieser Freundschaft war. Der großbürgerlich lebende Leiris war angezogen von dem ganz anderen, riskanten Lebensstil des Künstlers, für den die Zuwendung dieses berühmten Autors wiederum eine Form der Anknüpfung an von ihm verehrte Traditionen der Kunsthauptstadt Paris war. Was ihn aber nicht hinderte, sich darüber zu mokieren, dass ein wohlversorgter Mann wie Leiris von Mao schwärmte. Der Pariser Salonkommunismus war Bacons Sache eben nicht. Peppiatt fragte daraufhin - man übersetzte gerade gemeinsam das berühmte Gespräch von David Sylvester mit Bacon ins Französische - in dieser Sache bei Leiris nach. Die Antwort fiel unverblümt aus: "Wäre ich nicht links, wäre ich nichts als ein dreckiger Bourgeois." Es ist eine jener Szenen, für die allein man schon die Lektüre dieses unprätentiösen und taktvollen Essays empfehlen möchte. (Michael Peppiatt: "Francis Bacon - Michel Leiris". Eine Freundschaft. Aus dem Englischen von Kay Heymer. Piet Meyer Verlag, Bern 2009. 102 S., Abb., br., 12,80 [Euro].)

hmay

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