Spähen, beobachten, heranzoomen - in hell erleuchtete Fenster, dunkle Gassen oder schummrige Bars. Paco Carrascosas jüngstes Werk erkundet die Nacht. Wie ein Ausserirdischer, der gerade auf der Erde gelandet ist, staunt der Fotograf, welch orgiastisches Schauspiel ihm die Dunkelheit bietet: Eine Eruption der Farben, Lichter, Formen, Spiegelungen und Durchblicke. Gleichwohl gebietet hier die Düsternis. Menschen starren in Bildschirme, sitzen an Tischen oder warten an Bahnhöfen - allein, exponiert, selbstvergessen. Schon der Werktitel verheisst Entblössendes: Wenn sich der Whiskeybrenner und der Traumdeuter des Nachts verbünden, fallen sämtliche Masken weg und die Welt präsentiert sich nackt. Die 2640 Bilder in diesem Werk machen uns zu Mitwissern: Wir haben für einen kurzen Augenblick teil am Leben anderer Menschen, ermächtigt durch das allsehende Auge des Teleobjektivs. Im Vergleich zu den Massen interessengeleiteter Bilder, die verkaufen und verschönern, zeigen Paco Carrascosas Fotografien das Wahre, Rohe. Voll funkelnder Poesie, findet seine monumentale Trilogie hier ihre schaurig-schöne Klimax.
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