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Virtuos mit „reinen“ Formkomplexen jonglierend, schöpft Frank Maier aus dem Materialfundus der Abstraktion. Doch seine starkfarbigen Bilder, in denen dicht gestaltete Linien- und Flächenordnungen herrschen, sind nicht abstrakt. Sie verweisen vielmehr auf – wie Kasimir Malewitsch es seinerzeit nannte – die „Wahrheit des gegenstandslosen Seins unter der Oberfläche der Erscheinungen“. Frank Maiers Gemälde "repräsentieren" Situationen, Momente, Zusammenhänge auf der Kippe zu neuen Konstellationen. Komposition hat hier gleichsam eine soziale Dynamik. "Wie eingefroren und unter Schlaglicht führt uns…mehr

Produktbeschreibung
Virtuos mit „reinen“ Formkomplexen jonglierend, schöpft Frank Maier aus dem Materialfundus der Abstraktion. Doch seine starkfarbigen Bilder, in denen dicht gestaltete Linien- und Flächenordnungen herrschen, sind nicht abstrakt. Sie verweisen vielmehr auf – wie Kasimir Malewitsch es seinerzeit nannte – die „Wahrheit des gegenstandslosen Seins unter der Oberfläche der Erscheinungen“. Frank Maiers Gemälde "repräsentieren" Situationen, Momente, Zusammenhänge auf der Kippe zu neuen Konstellationen. Komposition hat hier gleichsam eine soziale Dynamik. "Wie eingefroren und unter Schlaglicht führt uns der Künstler aus seiner Wahrnehmung des Lebens ausgestochene Einzelepisoden vor Augen. Ohne Umschweife werden die Bildelemente darin zu Charakteren, sind sie gleich schon Requisiten, formiert zu einer 'Szenerie'." (Barbara Buchmaier) Einzelne Elemente dieser Szenerien nehmen sogar gegenständliche Formen an. Ein wiederkehrendes Motiv ist beispielsweise das der „Krabbe“ – mal "vollständig", mal fragmentiert dargestellt. Solche Motive rufen unterschiedliche Assoziationen und Konnotationen auf, changieren zwischen Organismus und Maschine, strahlen Autonomie aus. "Ich-Kapseln" nennt Frank Maier spezielle Kreisformen, die sich ebenfalls durch seine Bilder ziehen. Sie wirken wie vermeintlich rotierende, kompakte Kugellager, die – vielleicht aus anderen Welten stammend – in den Bildräumen „gelandet“ sind. Ähnlich autonom wirken die Gemälde selbst, mit farbbandartigen Einfassungen, die sich an den Rändern aufstauen – und von dort durch Rahmenleisten meist noch über den Bildraum hinaus fortgeführt werden, als aufgefächerte Schnittstellen zur Außenwelt. „Im Gegensatz zu den eher passiven Eigenschaften eines Bildes, also in sich ruhend zu sein, kontemplativ und ausgestaltet, soll eine aktive Beziehung betont werden, nämlich die zwischen dem Bild und denen, die das Bild betrachten“, beschreibt Frank Maier ein Anliegen in seiner Malerei. Das Zitat stammt aus dem aufschlussreichen Gespräch, das Bernhart Schwenk mit dem Künstler für das Motivation Book führte. Darüber hinaus enthält der Band einen kenntnisreichen Essay von Thomas Groetz zu Frank Maiers Schaffen – welches in zahlreichen Abbildungen präsentiert wird. So erzeugt das Buch, ganz im Sinne des Künstlers, einen vielschichtigen „Resonanzraum“. ----- Frank Maier, aufgewachsen in Stuttgart, beendete sein Meisterschüler-Studium an der Akademie in Karlsruhe als Bildhauer, bevor er 1996 nach Wien und 1998 nach München ging. Seit 2006 in Berlin ansässig, lehrte er an der UdK am Institut für Architektur und Städtebau im Fachbereich Bildende Kunst. Seine Arbeiten wurden u.a. im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt, im L40, Berlin, bei Beers, London oder im chinesischen Quingdao Sculpture Center gezeigt. Einzelausstellungen hatte er in verschiedenen Galerien, u.a. bei Ben Kaufmann, München, Berlin, im Drawing Room, Hamburg und in der Kienzle Art Foundation, Berlin. Er wird von der Laura Mars Gallery, Berlin vertreten. Prof. Dr. Bernhart Schwenk ist Kunsthistoriker und Kurator für zeitgenössische Kunst an der Pinakothek der Moderne in München. Thomas Groetz ist Autor und Künstler und lebt in Berlin.Juggling virtuosically with "pure" complexes of forms, Frank Maier draws upon the inventory of abstraction. Yet his strongly colored paintings, characterized by densely constructed arrangements of lines and planes, are not abstract. Rather, they refer to – as Kazimir Malevich once put it – the "truth of non-objective being beneath the surface of phenomena." Frank Maier's paintings "represent" situations, moments, or correlations on the verge of new constellations. The composition of the paintings entails, as it were, a social dynamic. "The artist presents us with individual snippets of his perception of life as if they were frozen and under a spotlight. Without further ado, the pictorial elements involved become characters, soon turning into props, forming a 'scenery.'" (Barbara Buchmaier) Individual elements of these sceneries even take on representational forms. A recurring motif, for instance, is that of the "crab" – sometimes depicted "completely," sometimes fragmentarily. Such motifs evoke different associations and connotations, oscillating between organism and machine, radiating autonomy. "Ego capsules" is the term Frank Maier uses to describe the special circular forms that also appear in his paintings. Seemingly rotating, these forms look like compact ball bearings that – perhaps originating from other worlds – have "landed" in the pictorial spaces. The paintings themselves seem similarly autonomous, with ribbon-like enclosures that build up at the edges – and are usually extended beyond the pictorial space by frame laths: fanned-out interfaces to the outside world. "In contrast to the rather passive qualities of a picture – that is, being at rest in itself, 'contemplative' and fully shaped – the intention is to emphasize an active relationship, namely that between the picture and those who look at it," says Frank Maier, describing one aspect of his painting. The quote is from the insightful conversation Bernhart Schwenk held with the artist for the "Motivation Book." In addition, the book includes a knowledgeable essay by Thomas Groetz on Frank Maier's work – and presents the artist‘s work in numerous images. This way, and in keeping with the artist's intentions, the book evokes multilayered "resonances." Frank Maier, who grew up in Stuttgart, completed his master's studies as a sculptor at the Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe before moving to Vienna in 1996, and Munich in 1998. Based in Berlin since 2006, he has taught at the Institute for Architecture and Urban Planning of the UdK’s Department of Visual Arts. His works have been shown at the Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; L40, Berlin; Beers, London; and the Quingdao Sculpture Center in China; among others. He has had solo exhibitions at various galleries, including Ben Kaufmann, Munich/Berlin; Drawing Room, Hamburg; and the Kienzle Art Foundation, Berlin. He is represented by the Laura Mars Gallery, Berlin. Prof. Dr. Bernhart Schwenk is an art historian and a curator of contemporary art at the Pinakothek der Moderne in Munich. Thomas Groetz is an author and artist based in Berlin.