Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Textanalyse und Interpretation: Dramen der Jahrhundertwende von Hauptmann bis Kaiser, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Buch "Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind geht es um die erwachende Sexualität in Jugendlichen, ihrem Umgang mit diesen neuen Bedürfnissen, schulischem Druck und der Tatsache, dass die Eltern ihre Kinder nicht oder nur falsch aufklären, und sie mit ihren Ängsten und Schwierigkeiten alleine lassen. Die jungen Menschen fühlen sich unsicher und verwirrt und versuchen, die sich plötzlich verändernde Welt mit all den neuen Gefühlen und Stimmungen zu verstehen und darin ihren Platz zu finden. Das Werk besteht aus drei Akten. Im ersten Akt geht es um die Voraussetzungen, die benötigt werden, um die Handlungen im zweiten Akt und die daraus entstehenden Folgen im dritten Akt heranzuführen. Der erste Akt handelt von der sexuellen Orientierungslosigkeit der Jugendlichen und dem Druck in der Schule. Die sexuelle Orientierungslosigkeit führt im zweiten Akt schließlich zur Schwängerung Wendlas, der Druck in der Schule mündet sogar in den Selbstmord von Moritz. Im dritten Akt geht es um die unterschiedlichen Reaktionen der Erwachsenen auf die Geschehnisse des zweiten Aktes. Die Angst der Mutter, in der Öffentlichkeit einen schlechten Ruf zu haben, lässt sie anstelle der Schwangerschaft eine harmlos klingende Krankheit erfinden und opfert mit dieser Lüge und einer durchgeführten Abtreibung das Leben ihrer jugendlichen Tochter Wendla. Die Entscheidung von Melchiors Eltern, ihn aufgrund seines schlechten schulischen Verhaltens in eine Korrektionsanstalt einweisen zu lassen, führt dazu, dass auch er sich das Leben nehmen will. Allerdings kann er von einem vermummten Herrn davon abgehalten werden und neue Perspektiven in seinem Leben erkennen. Auf Grund von falscher Erziehung, Leistungsdruck der Schule und der Eltern und mangelnder Aufklärung durch die Familie gehen die Jugendlichen langsam zu Grunde. Eine offene Konversation in der Gesellschaft über Sexualität beziehungsweise Erotik ist Ende des 19. Jahrhunderts nicht möglich. Das Thema der Sexualität wird einfach totgeschwiegen und ist somit ein absolutes Tabu.
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