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Der psychisch allzu gesunde Mensch wird im Psychotherapeutenslang gelegentlich als »Nor- path« bezeichnet: Das »Normale« ist immer auch ein bisschen langweilig. Die Abweichung von der Norm, das Exzentrische, das Bunte, das Überraschende, das Großartige und das Tragische sind es, die dem alltäglichen Leben die Würze geben. Mit allem Respekt vor dem Leiden der Betroffenen kann man sagen, dass es nicht selten die schwierigen, psychisch belasteten oder kranken Menschen sind, die uns am meisten faszinieren mit der Intensität von Leidenschaft und Verzweiflung, die ihnen ihr Leiden aufzwingt. Kein…mehr

Produktbeschreibung
Der psychisch allzu gesunde Mensch wird im Psychotherapeutenslang gelegentlich als »Nor- path« bezeichnet: Das »Normale« ist immer auch ein bisschen langweilig. Die Abweichung von der Norm, das Exzentrische, das Bunte, das Überraschende, das Großartige und das Tragische sind es, die dem alltäglichen Leben die Würze geben. Mit allem Respekt vor dem Leiden der Betroffenen kann man sagen, dass es nicht selten die schwierigen, psychisch belasteten oder kranken Menschen sind, die uns am meisten faszinieren mit der Intensität von Leidenschaft und Verzweiflung, die ihnen ihr Leiden aufzwingt. Kein Wunder also, dass zwischen Babelsberg und Hollywood die großen Leinwandhelden von je her mit seelischen und zwischenmenschlichen Konflikten zu kämpfen haben, wobei sie oft genug die Grenze zur Psychopathologie überschr- ten. Dies ist natürlich längst auch den Studiobossen klar, weshalb sie seit Jahrzehnten für viele ihrer Filme ganze Beratungsstäbe von Psychiatern und Psychologen anstellen, umihre »- störten« Helden und Heldinnen möglichst realistisch erscheinen zu lassen. Umgekehrt ist die traditionelle Nähe zwischen den Disziplinen der Seelenheilkunde und dem Kino wenig überraschend, finden wir ärztlich und psychotherapeutisch Tätigen doch auf der Leinwand Menschen, die unseren Patienten ähnlich sind, und die wir daher glauben, besonders gut zu verstehen. Daher werden Spielfilme mehr und mehr dazu genutzt, psychische Prozesse und Störungen zu analysieren und der Fachöffentlichkeit darzustellen.
Autorenporträt
Heidi Möller, Dr. phil. habil., Diplompsychologin, lehrt als Privatdozentin Klinische Psychologie an der TU Berlin. Sie ist ferner Lehrtherapeutin und Lehrsupervisorin in freier Praxis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.06.2009

Fallstudien

Dass nicht nur Filmtheoretiker und Kinoliebhaber mitunter etwas von Psychoanalyse verstehen, sondern gar nicht wenige Psychologen, Therapeuten, Psychiater, Neurologen und Fachärzte für Psychosomatik auch rasendes Interesse an Filmen haben, kann eigentlich nicht überraschen. Was sie auf der Leinwand sehen, hat ja nicht selten Ähnlichkeit mit dem, was sie von ihren Patienten hören. Filmfiguren als Fallbeispiele also, und ganze siebenunddreißig einschlägig interessierte Seelenfachleute haben ein Buch geschrieben, in dem die Filmhandlung gleichsam Anamnese ist, der die Diagnostik folgt und deren Hintergrund ausgebreitet wird. Gegliedert ist das wie ein medizinisches Sachbuch, und vom Amphetamin-Missbrauch ("Requiem for a Dream") bis zum Narzissmus ("Citizen Kane") findet man viele Stichwörter, unter denen eine etwas andere fachliche Expertise durchaus lohnen-de Ergebnisse einfährt. (S. Doering, H. Möller [Hrsg.]: "Frankenstein und Belle de Jour. 30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen". Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2008. 396 S., geb., 39,95 [Euro].)

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