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Inhalt:
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Konzepte der angelsächsischen stadtsoziologischen Global City-Forschung anhand der von ihnen jeweils verwendeten Metaphern: Bilder von sich überlappenden und sich verflüssigenden Räumen charakterisieren Layered City-Ansätze, mehrfach gebrochene Bilder der Räume in einer "geteilten" Stadt hingegen prägen Divided City-Ansätze, während polarisierte Raumbilder einer "gespaltenen" Stadt Dual City-Ansätze kennzeichnen. Ein maßgeblicher Teil stadtsoziologischer Literatur (nicht nur) zu Frankfurt am Main ist in den 90er Jahren von letzterem inspiriert…mehr

Produktbeschreibung
Inhalt:
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Konzepte der angelsächsischen stadtsoziologischen Global City-Forschung anhand der von ihnen jeweils verwendeten Metaphern: Bilder von sich überlappenden und sich verflüssigenden Räumen charakterisieren Layered City-Ansätze, mehrfach gebrochene Bilder der Räume in einer "geteilten" Stadt hingegen prägen Divided City-Ansätze, während polarisierte Raumbilder einer "gespaltenen" Stadt Dual City-Ansätze kennzeichnen. Ein maßgeblicher Teil stadtsoziologischer Literatur (nicht nur) zu Frankfurt am Main ist in den 90er Jahren von letzterem inspiriert und vertritt eine Polarisierungsthese, die globalisierungsinduzierte Spaltungsprozesse sozialstruktureller und räumlicher Art in der Stadt diagnostiziert. Die Bilder von einer sich in Arm und Reich spaltenden Stadt prägen wie selbstverständlich die soziologische, stadtplanerische und politische Debatte (und münden schließlich in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt"). Während in der angelsächsischen Debatte das 'Dreigestirn' der Dual City-Forschung John Friedmann, Saskia Sassen und Manu-el Castells nicht unwidersprochen geblieben ist, erscheint die bundesdeutsche Forschung na-hezu alternativlos.

Mit Hilfe eines Untersuchungsmodells, das Edward Sojas, Henri Lefebvres und Pierre Bour-dieus Ansichten über 'Raum' (besser: 'Räumlichkeit') zum Ausgangspunkt von Überlegungen zu einer Integration von Aspekten physischer, mentaler und gelebter Räume macht, gelingt es, die Befunde der Dual City-Forschung zu relativieren. Nicht nur werden die verschiedenen Ansätze sinnvoll aufeinander bezogen und so die spezifischen Ausblendungen der einzelnen Ansätze vermieden, sondern es kann vor allem empirisch gezeigt werden, dass Polarisie-rungsprozesse in Frankfurt stark überschätzt werden.

Methodisch werden dabei mentale Repräsentationen aus der Literatur mit der Verknüpfung von amtlichen Strukturdaten und subjektiven Individualdaten aus den Frankfurter Bürgerbe-fragungen konfrontiert. Beispielhaft wird das empirische Modell am Thema der Kriminalität und der Kriminalitätsfurcht durchgeführt. Wie sich herausstellt, kommen wesentliche Impulse beim Umgang mit Globalisierungsprozessen nicht aus den Stadträumen, die von Mollenkopf und Castells mit "metropolitanem Himmel" und "innerstädtischer Hölle" bezeichnet werden, sondern aus der im Dual City-Ansatz ausgeblendeten Mitte der Stadt, dem "Anderswo".